Gassen zum TSVG

"Wartezeiten sind im Wesentlichen ein gefühltes Problem"

mth/pm
Nachrichten
Mit dem ab 1. Mai geltenden Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) sollen gesetzlich Versicherte schneller Arzttermine bekommen. In einem Interview bekräftigt Dr. Andreas Gassen, Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), noch einmal seine Skepsis.

"Auch in Zukunft wird nicht jeder innerhalb weniger Tage seinen Wunsch-Termin beim Wunsch-Arzt um die Ecke bekommen", sagte Gassen dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. "Und es wird immer Unzufriedene geben, bei denen es eine eklatante Differenz zwischen dem subjektiven Gefühl, schnell einen Arzt zu brauchen, und dem objektiven Behandlungsbedarf gibt."

"Terminservicestellen nicht erforderlich"

Terminservicestellen seien aus KBV-Sicht nicht erforderlich. Sie verursachten "hohen bürokratischen und finanziellen Aufwand", führte Gassen aus und verwies dabei noch auf ein anderes Problem: "Wenn Patienten in ihrer Arztpraxis, wo man sich gut kennt, einen Termin ausmachen, ist die Hemmschwelle, den platzen zu lassen, relativ groß. Das dürfte bei der

über die eher anonymen

anders sein. Wir müssen uns über Sanktionsmöglichkeiten für Patienten unterhalten, die Termine nicht einhalten."

Ab 2020 freie Arzttermine auch via Smartphone-App

Anfang 2020 soll es Gassen zufolge flächendeckend möglich sein, per App Termine zu vereinbaren: "In der Endbaustufe wird es so sein, dass man, wenn man beispielsweise einen Orthopäden sucht, verschiedene Angebote mit freien Terminen erhält. Und dann kann sich der Patient den gewünschten aussuchen. Mit dieser App entlasten wir die

."

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