Westfalen-Lippe

Fremdinvestoren: 1.200 Zahnärzte äußern ernste Bedenken

ck/pm
1.200 Zahnärzte aus Westfalen-Lippe hatten sich bei ihrer KZV oder Kammer gemeldet, weil sie wegen der stark steigenden Anzahl arztgruppengleicher MVZ die Patientenversorgung gefährdet sehen.

"Das Ziel der Investoren ist hierbei ganz klar die schnelle Rendite und nicht eine Sicherung der Versorgung“, bestätigt Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZV Westfalen-Lippe.

Der Kammerpräsident Dr. Klaus Bartling bekräftigt: „Wir fordern, dass MVZ für den vertragszahnärztlichen Bereich künftig ausschließlich arztgruppenübergreifend möglich sind. Andernfalls ist die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung in Westfalen-Lippe gefährdet.“

Anders als in der ärztlichen Versorgung könne man die zahnärztliche Versorgung nicht durch stationäre Behandlungen auffangen. Entsprechende Beschlüsse wurden dazu wurden auch in der Vertreterversammlung der KZVWL sowie in der Kammerversammlung gefasst.

Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn

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Die rasante Entwicklung der MVZ sei aus verschiedenen Gründen problematisch für die bislang sehr gute zahnärztliche flächendeckende Versorgung. Zwar wirkten die Großstrukturen aufgrund der verschiedenen Anstellungsmöglichkeiten zunächst attraktiv für junge Zahnärztinnen und Zahnärzte, MVZ seien jedoch selten in strukturarmen und schlecht versorgten Gebieten zu finden; Finanzinvestoren forcierten die Niederlassung in den Ballungsräumen.

"Die jungen Zahnärzte fehlen darum in den freiberuflichen Praxisstrukturen, die bislang die flächendeckende zahnärztliche Versorgung der Patienten garantieren", betonen Bartling und Seib.

Hintergrund

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KZV und Zahnärztekammer Westfalen-Lippe

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