Investoren im Dentalmarkt

Private Equity in der Zahnmedizin: So reagiert die Branche auf das TSVG

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Von "eine Kompromisslösung" bis "Für ein lohnendes Geschäft sind diese Schwellenwerte wohl zu niedrig". Die Reaktionen der Private-Equity-Investoren und ihrer Anwälte auf das neue Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sind unterschiedlich.

Sven Oleownik zum Beispiel, Deutschlandchef des belgischen Private-Equity-Investors Gimv, hält das Gesetz für eine Kompromisslösung. Aus seiner Sicht passen die Branche und Private Equity gut zusammen: "Die wirtschaftliche Logik, den fragmentierten Zahnarztmarkt zu konsolidieren, ist unbestritten, und es gibt weiterhin eine Vielzahl von Ärzten, die altersbedingt eine Nachfolgelösung für ihre Praxen suchen", sagte er dem Wirtschaftsportal finance-magazin.de, das führende Private-Equity-Manager zum TSVG und seiner Wirkung befragte.

Dagegen ist Private-Equity-Anwalt Bernd Egbers von der Kanzlei Ashurst sicher, dass gerade die Quotenregelung die den Marktanteil in Ballungszentren auf 10 Prozent beschränkt, Private-Equity-Investoren trifft: "Um ein lohnendes Private-Equity-Geschäft aufzuziehen, sind diese Schwellenwerte wohl zu niedrig", erklärte er auf finance-magazin.de  Da sich die Grenzwerte auf den Versorgungsgrad der Planungsbereiche beziehen, welcher von den betreffenden KZVen veröffentlicht werden muss, sieht der Anwalt darin außerdem einen "erheblichen Unsicherheitsfaktor". 

Für bestehende MVZ gelte jedoch Bestandschutz: "Laufende Investments sind also sicher", ist er überzeugt. Außerdem sei es weiterhin möglich, über Krankenhäuser zahnärztliche MVZ zu gründen. [Siehe Castik, eine 2014 gegründete europäische Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Luxemburg, die vor Kurzem die Zahnklinikkette Alldent kaufte - mithilfe der Stenum Ortho Gmbh, einer Fachklinik für Orthopädie.]

Egbers geht allerdings davon aus, dass Investoren die bereits gekauften MVZ durch das Geset länger halten werden. Auf die Preise hingegen hätten die Einschränkungen wenig Einfluss. Egbers: "Zahnärztliche MVZ sind profitabel, relativ sicher und haben stabile Cashflows." Mit einer Preisexplosion sei in der nächsten Zeit aber natürlich nicht mehr zu rechnen.

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