Der Praxisgründer

Businessplan: "Planspiele mit echten Zahlen"

Mathias Benedix
Praxis
Nachdem Innenarchitekt und Dentalfachhändler ausgewählt sind, nimmt die Planung Fahrt auf. Der Businessplan steht schon fast, als in der Bauplanung plötzlich Probleme auftauchen, die die Kosten beeinflussen.

Mit der Entscheidung für einen Innenarchitekten und einen Dentalfachhändler stand nun die Zusammenführung aller am Bauprojekt Beteiligten an. Parallel haben wir am Zahlenwerk für den Businessplan mit dem von uns beauftragten Wirtschaftsunternehmen aus Hamburg gearbeitet.

Basierend auf den Vorerfahrungen der Wirtschaftskanzlei erhielten wir ein Vorab-Zahlenwerk, in das wir die Kenngrößen unserer Praxis einpflegen konnten. Hierzu zählen die erwarteten Einnahmen und Ausgaben, Personal-, Betriebs-, Anschaffungs- und Lebenshaltungskosten, um nur die wichtigsten zu nennen. Dabei hielten wir die Einnahmenprognose bewusst niedrig, da wir in diesem ersten Schritt auch eine Grundlagenberechnung zur Realisierbarkeit des Projekts erhalten wollten.

In einem zweistündigen Telefonat gingen wir anschließend sämtliche Zahlen und Berechnungen mit dem Wirtschaftsprüfer durch und konnten dann mit dieser Vorab-Berechnung bei unserem Bankberater vorstellig werden. Auch mit ihm diskutierten wir die Berechnungen - und erwarten aktuell die angepassten Einnahmen- und Ausgabenwerte auf der Basis von Berechnungen für unser Bundesland und der hier tätigen Kollegen.

Treffen mit allen Beteiligten zeigt Probleme auf

Das Treffen mit dem Bauträger, dem Innenarchitekten und einem Vertreter des Dentalfachhandels dauerte zwei Stunden. Im Gespräch über den angepassten Entwurf des Innenarchitekten zeigten sich zwei akute Probleme:

1. Die im Bauprojekt geplante Raumhöhe von 2,5 Metern ist für die Be- und Entlüftung und den erforderlichen Raumkomfort nicht ausreichend. Notwendig wären ungefähr drei Meter.

2. Die Brüstungshöhe der geplanten Fenster von 50 Zentimetern würde die Aufstellung von Flachstrecken stören. Brüstungshöhen von 90 Zentimetern wären optimal.

Problem: Diese Änderungen würden das Gebäude um mindestens einen Meter erhöhen, womit der bereits kurz vor der Genehmigung stehende Bauantrag hinfällig wäre. Darum entschieden der Bauträger und ich uns, das geänderte Projekt gemeinsam im Bauamt vorzustellen. Gerade mit Blick auf die geplante Nutzung zur Behindertenbehandlung sollte der Funktion der Vorrang vor dem Design gewährt werden.

Die nächsten Schritte: Baubeschreibung, Kostenkalkulation, Businessplan

In der Besprechung mit allen Beteiligten wurde dann auch die Dachart zu einem Flachdach hin geändert. Heizung, Klima, Belüftung im Hinblick auf zwei OP-Säle als Reinraum-OPs wurden diskutiert. Deutlich wurde, wie sinnvoll es war, einmal alle Akteure an den Tisch zu holen.

Nun müssen die vor Baubeginn bzw. Vertragsunterzeichnung erforderliche Baubeschreibung und die Entscheidung, bis zu welchem Bauabschnitt der Bauträger und ab welchem Abschnitt ein externes Unternehmen einsteigt, dringend erarbeitet werden, damit mit dieser Kostenkalkulation der Businessplan gefüttert und dann der Bank zur Finanzierungsanfrage vorgelegt werden kann. Und wir haben die Qual der Wahl: Wie sollen wir in so kurzer Zeit entscheiden, welchen Fußbodenbelag in welcher Qualität, welche Lichtschalter, welche Treppen, ... wir wollen?

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