Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

Eine gesunde Mundhöhle ist COVID-19-Schutz

LL/pm
Praxis
Eine gesunde Mundhöhle wirkt als Barriere gegen Krankheiten - das gilt auch für Covid-19, stellte die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) fest.

„Im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie kommt der Zahnmedizin über die Gesunderhaltung der Mundhöhle eine besonders wichtige Rolle zu. Prävention stärkt die Immunkompetenz am Entstehungsort der Virusinfektion und hilft über diese Fitmacherfunktion, sie zu vermeiden oder ihren Verlauf zu abzumildern“, verdeutlichte DGZMK-Präsident Prof. Dr. Roland Frankenberger von der Uni Marburg.

„Es existieren mittlerweile Daten, dass in Gebieten, in denen die mangelnde Mundhygiene mehr Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis verursacht, auch vermehrt tödliche Verläufe einer Corona-Erkrankung zu verzeichnen sind", erläuterte Frankenberger.

Eine Wunde von 40 Quadratzentimetern öffnet Covid-19 Tür und Tor

Frankenberger: „Ein Patient, der unter einer Parodontitis leidet, hat eine subgingivale Zahnfleischentzündung. Das bedeutet, dass er - häufig unbemerkt - eine offene Wunde von etwa 40 Quadratzentimetern im Mundraum trägt. Es ist doch vollkommen klar, dass dadurch einer Erkrankung wie Covid-19 Tür und Tor geöffnet ist.“

Über den Speichel lasse sich das Infektionsrisiko für Covid-19 wesentlich besser erkennen als über pharyngeale Abstriche. Ein schlechter intraoraler Status erhöhe außerdem das Risiko für einen negativen Verlauf einer solchen Infektion. 

Die Zahnmedizin sei absolut systemrelevant. Unverständnis und Enttäuschung äußerte Frankenberger daher darüber, dass der für Zahnarztpraxen angedachte Rettungsschirm für Zahnmediziner wieder eingeklappt worden sei.

„Wir Zahnärzte müssen für unsere Patienten da sein und dürfen uns jetzt nicht wegducken“, appelliert Frankenberger an den Berufsstand. Für die Patienten sei es wichtig, sich immunologisch bestmöglich gegen Covid-19 zu wappnen. „Und da gehört der intraorale Status fundamental dazu. Das ist auf keinen Fall zu vernachlässigen“, warnte der DGZMK-Präsident.

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