apoBank-Studie

Jeder zehnte Hausarzt geht aufs Land

ck/pm
Praxis
Gut 10 Prozent der Hausärzte ließen sich 2016 auf dem Land nieder - ein Prozent mehr als 2015. Zu dem Ergebnis kommt eine Analyse ärztlicher Existenzgründungen der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank) und des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung (Zi).

2016 wurden in Kleinstädten (bis 20.000 Einwohner) und ländlichen Regionen vier Prozent mehr und in größeren Städten vier Prozent weniger Praxen neu gegründet als im Vorjahr.

Keine Entwarnung

„Wir beobachten einen leichten Anstieg bei den hausärztlichen Existenzgründungen, auch auf dem Land, doch eine Entwarnung gibt es nicht“, sagt Daniel Zehnich, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik der apoBank. Die monetäre und beratende Unterstützung - auch durch Initiativen der KZVen - wirkten offenbar. Gerade die Infrastruktur auf dem Land rufe allerdings Bedenken bei den Existenzgründern hervor. Zehnich: "Weniger Jobmöglichkeiten für den Partner, weitere Schulwege für den Nachwuchs, kaum Einkaufsmöglichkeiten und ein fehlendes Kulturangebot spielen durchaus eine Rolle bei der Entscheidung.“

"Der Hausärztemangel bleibt eine Herausforderung!"


Nicht nur auf dem Land, sondern bundesweit bleibt der Hausärztemangel weiterhin eine Herausforderung, denn es rücken nicht genügend Hausärzte nach: 2016 betrug der Anteil der hausärztlichen Existenzgründungen 26,4 Prozent.
Zum Vergleich: In der bestehenden ambulanten Versorgung arbeiten 43,3 Prozent aller Vertragsärzte als Hausärzte. „Die sich hier abzeichnende Versorgungslücke wird durch den demografischen Wandel weiter befeuert“, sagt Zehnich. „Die Bevölkerung wird im Durchschnitt älter und der Bedarf an Gesundheitsleistungen höher, demgegenüber wird der Anteil der Praxisinhaber, die kurz vor dem Ruhestand stehen, immer größer.“

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