Orale Probleme bei Frauen um 50 plus

Lajos Schöne
Zahnmedizin
Als Folge der hormonellen Umstellung können im Klimakterium neben den Weichgeweben im Mund auch Zähne und Parodont betroffen sein. Welche oralen Krankheiten verstärkt auftreten, sehen Sie in unserer Bilderstrecke.

Im Klimakterium werden bei Frauen durch die Hormonumstellung oft auch Mund und Zähne in Mitleidenschaft gezogen, sagt die Vizepräsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Parodontologie und Spezialistin für Parodontologie der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie, Corinna Bruckmann.

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„Es ist viel zu wenig bekannt, dass im Klimakterium auch orale Probleme häufiger auftreten“, sagt die Oberärztin der Universitätszahnklinik Wien. Obwohl viele Mund- und Zahnbeschwerden der Frauen der 50-Plus-Generation mit den Wechseljahren im Zusammenhang stehen, werden sie von den behandelnden Ärzten nicht als solche erkannt und daher auch nicht fachgerecht behandelt.

Viele Patientinnen hätten bereits eine Odyssee durch Arztpraxen und erfolglose Behandlungsversuche mit Mundspülungen, Antibiotika und Anti-Pilzmittel hinter sich, bevor sie in der Mundschleimhautsprechstunde wie in der Universitätszahnklinik Wien an die richtigen Ansprechpartner geraten.

„Sowohl in den oralen Schleimhäuten, als auch in den Speicheldrüsen werden Sexualhormonrezeptoren nachgewiesen“, schreibt Bruckmann im Fachblatt „Gynäkologische Endokrinologie“ und betont, dass die Zellen in der obersten Zellschicht des Schleimhautgewebes der Scheide und der Wangenschleimhaut große Ähnlichkeiten aufweisen. Auch die Schmerzempfindung im Mund und die Besiedelung der Schleimhäute mit Mikroben unterliegen hormonellen Einflüssen.

„Auch wenn noch nicht alle Aspekte des hormonellen Einflusses oder der Hormonersatztherapie auf den Mund geklärt sind, könnte eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit bereits jetzt die umfassende Betreuung von Patientinnen sicherstellen“, betont Bruckmann. "Dadurch könnte eine sinnlose übertriebene Diagnostik und eine konzeptlose Behandlung mit zahlreichen teuren Maßnahmen vermieden werden." Gynäkologische Endokrinologie DOI 10.1007/s10304-016-0055-5 

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