Die neue KFO-Vereinbarung

Eine gerecht empfundene Balance bewahrt den Freiraum

Nach allgemeiner Auffassung stellt sich das deutsche Gesundheitswesen im internationalen Vergleich als eines der besten dar. Dies ist in erster Linie der subjektiven Wahrnehmung der Patienten geschuldet. Es gibt keine Terminprobleme, wie die Inanspruchnahme der bei den KVen angesiedelten Terminvergabestellen zeigt. Auch der Zugang zu den einzelnen Leistungen und ihre Qualität wird durch die überaus positive Beurteilung der Heilberufler als hervorragend empfunden, auch wenn uns interessierte Kreise anderes glauben machen wollen.

Im zahnmedizinischen Bereich stellt sich die Versorgungssituation als besonders belastbar dar. Durch verschiedene Systeme – an dieser Stelle seien beispielhaft die Kostenerstattung, die Mehrleistungsvereinbarung im Füllungsbereich und das Festzuschussmodell im ZE-Leistungsbereich genannt – ist es gelungen, eine Mischung aus Grundversorgung und Wahlleistungen zu etablieren, die allen Patienten eine Teilhabe am medizinischen Fortschritt garantiert, ohne eine solidarische Basisversorgung infrage zu stellen. Angesichts der demografischen Entwicklung und der zu erwartenden Finanzierungsschwierigkeiten im Sozialversicherungsbereich bieten diese Systeme die Möglichkeit, eine umfassende Versorgung auch zukünftig zuzusichern.

Das Nadelöhr für die Grundversorgung stellt hierbei der G-BA dar. Durch ihn werden der Umfang und die Art der solidarischen Leistungsgewährung festgelegt. Nur ein Gleichgewicht von Grundversorgung und Wahlleistungen bei gleichzeitig transparenter Ausgestaltung der Abrechnungsmodalitäten ermöglicht gesamtgesellschaftliche Akzeptanz. Der Berufsstand ist gut beraten, dafür zu sorgen, dass das berechtigte ökonomische Interesse der Zahnärzte im Einklang mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten der Patienten steht. Offenheit beim Preis-Leistungs-Verhältnis sowie Selbstkontrolle im Honorarbereich sind im sensiblen Medizinbereich Grundvoraussetzung für Zukunftsfähigkeit. Nur wenn der gesamte Berufsstand es schafft, alle genannten Parameter in einem als gerecht empfundenen Miteinander ins Gleichgewicht zu bringen, bleibt der Freiraum für Gestaltung erhalten. Hieran sollten wir alle gemeinsam arbeiten.

ZA Harald Schrader ist Vorsitzender des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte (FVDZ).

Freier Verband Deutscher Zahnärzte e. V.Auguststr. 28, 10117 Berlin

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