EDV-Statistik

TI-Anbindung wird Veränderungen bringen

Susanne Bonin
Nahezu alle Zahnärzte rechnen elektronisch ab. Aber das Praxisverwaltungssystem (PVS) ist kein starres Softwareprogramm – vertragliche und gesetzliche Regelungen müssen umgesetzt werden. Die größte Herausforderung ist derzeit sicherlich die Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI).

Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) legt für die PVS Pflichtvorgaben fest, deren Umsetzung beziehungsweise Einhaltung bei der KZBV in einem Eignungsfeststellungsverfahren nachzuweisen sind. Nur wenn ein PVS diesen Nachweis erbracht hat, erhält es eine Eignungsfeststellung und darf für die zahnärztliche Abrechnung eingesetzt werden.

Grundlage der EDV-Statistik sind die von den Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZVen) übermittelten Daten, die automatisch bei Einreichung der Abrechnungen erfasst werden. Diese Daten werden von der KZBV statistisch aufbereitet und veröffentlicht. Die Statistik über die elektronische Abrechnung zwischen Zahnarztpraxen und KZVen basiert auf der Anzahl der eingereichten Abrechnungsfälle. Für die Darstellung der Marktanteile der Praxisverwaltungssysteme wurden sowohl die eingereichten Abrechnungsfälle als auch die elektronisch übermittelten Abrechnungen berücksichtigt. Bei immer mehr KZVen erfolgt die Abrechnungen vollständig papierlos. Aber auch bei den KZVen, die in Einzelfällen noch Abrechnungen per Papier zulassen, liegt die Anzahl dieser Einreichungen bezogen auf die Anzahl Abrechnungsfälle bei höchstens einem Prozent. 

Seit Jahren ist eine Verringerung der Anzahl eingereichter Abrechnungen bei Zunahme der Fallzahlen zu beobachten. Ursache hierfür könnte der Rückgang der Zahl der Vertragszahnärzte sein, wobei die Anzahl angestellter Zahnärzte stetig zunimmt.

Die Zahl der PVS-Anbieter sinkt

Auch die Anzahl der Anbieter zahnärztlicher PVS ist in den letzten Jahren leicht zurückgegangen. Im Hinblick auf die aufwendigen Entwicklungsarbeiten im Zusammenhang mit der Anbindung der Praxen an die TI ist hier ein weiterer Rückgang zu erwarten. Im 4. Quartal 2017 wurden 39.664 KCH-Abrechnungen mit 48 verschiedenen PVS erstellt. Davon wurde jedoch mit zehn PVS nur je eine Abrechnung generiert, wovon acht PVS Individualsysteme sind, die Zahnärzte selbst für die eigene Praxis entwickelt haben.

Das PVS DS-WIN-PLUS der Firma Dampsoft hat nach wie vor den größten Marktanteil bei den KCH-Abrechnungen und seinen Anteil um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesteigert (Grafik 1). Erstmals gelistet sind die neuen Systeme der Firmen BDV und DATEXT iT-Beratung sowie der Markt-Neuling EOS Health-iT-Beratung.

Mehr als die Hälfte (53,7 Prozent) aller Zahnärzte setzten als PVS für die Abrechnung von KCH-Leistungen entweder DS-WIN-PLUS oder Z1 (CompuGroup Medical Dentalsysteme) ein. Bei Betrachtung der Leistungsbereiche KCH und KFO gemeinsam, liegt ihr Marktanteil zusammen sogar bei 58,5 Prozent.

Auch 2017 hat das PVS ivoris der Firma Computer konkret seinen Marktanteil an der Anzahl elektronischer Abrechnungen im Leistungsbereich KFO weiter gesteigert. 

ivoris, DS-WIN-PLUS und Z1 liegen vorne

Darauf folgen mit gleichem Prozentanteil die PVS DS-WIN-PLUS von Dampsoft und Z1 (CompuGroup Medical Dentalsysteme). Insgesamt wurden 6.071 Abrechnungen mit 42 verschiedenen PVS erstellt. Vier PVS-Hersteller sind in der aktuellen Aufstellung der Anzahl eingereichter KFO-Abrechnungen nicht mehr gelistet, davon sind zwei Individualsysteme. Bemerkenswert ist, dass die Hälfte aller Abrechnungsfälle im 4. Quartal 2017 mit dem PVS ivoris erstellt wurde. Dahinter folgen die spezifischen KFO-Programme OrthoExpress (ComputerForum) und Praxident A4 von h & k. 

Bei der Betrachtung der absoluten Gesamtzahlen an den elektronischen KCH- und KFO-Abrechnungen hat der Marktführer DS-WIN-PLUS im Vergleich zum Vorjahr weiter zugelegt. Dahinter folgen Z1 und – mit bereits deutlichem Abstand – das PVS CHARLY der Firma solutio (Grafiken 3 und 4).

Eine statistische Auflistung aller PVS für den Leistungsbereich KCH bzw. KFO können bei der KZBV (S.Bonin@KZBV.de) angefordert werden. Die TOP-Listen von Praxisverwaltungssystemen stellen lediglich die Menge der eingesetzten PVS in den Zahnarztpraxen dar, sie sagen nicht unbedingt etwas über die Qualität und Ergonomie des PVS oder die Kundenzufriedenheit aus.

Susanne Bonin, M.A. KZBV VertragsinformatikUniversitätsstr. 7350931 Köln

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