Onkologie

Problemfall: Tumordiagnose

In der Zeitschrift „Medizinische Klinik“ (MedKlin 2003;98:346ff) erschien ein kritischer Beitrag zur Rationale der Tumorfrüherkennung. Er zeigt, dass die wissenschaftliche Grundlage noch diskussionswürdig ist.

Prof. Jürgen Windeler vom Fachbereich Evidenzbasierte Medizin des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen publizierte seine Überlegungen aus Sorge um die Patienten. Anwendungen von Früherkennungsmaßnahmen, deren Nutzen nicht in zweifelsfreien Studien gezeigt oder deren Unwirksamkeit in Studien plausibel gemacht wurde, sollten nach seiner Auffassung nicht mehr durchgeführt werden. Sie wären praktisch wirkungslos, würden aber die Betroffenen unnötig verunsichern.

Das treffe nach seiner – allerdings sehr strengen – Analyse etwa für die Wertigkeit der Mammographie, des Screenings auf Neuroblastome oder der PSA-Testung auf Prostata-Karzinom zu. Mit Ausnahme des Neuroblastoms würden die negativen Studien jedoch bislang weitgehend ignoriert, so Windeler.

Gründe für Fehleinschätzungen der Wertigkeit lägen nach seinen Ausführungen vor allem darin, dass der Nutzen von Screeningprogrammen kaum noch geprüft werde, wenn er doch „auf der Hand zu liegen“ scheine. Es gebe jedoch drei kaum bekannte Fallgruben bei dieser Betrachtungsweise, die im Originalbeitrag ausführlich beschrieben werden. T.U.Keil

Melden Sie sich hier zum zm-Newsletter des Magazins an

Die aktuellen Nachrichten direkt in Ihren Posteingang

zm Heft-Newsletter


Sie interessieren sich für einen unserer anderen Newsletter?
Hier geht zu den Anmeldungen zm Online-Newsletter und zm starter-Newsletter.