Zahnärztetag Rheinland-Pfalz

Fortbildung vom Feinsten

Zahnheilkunde vom Feinsten – so könnte man den diesjährigen Zahnärztetag der Rheinland-Pfälzer bezeichnen. Denn wer schafft es schon, einen Referenten aus den USA nach Mainz zu holen und erstmalig in ganz Europa über ein für die Zahnheilkunde brandheißes Thema referieren zu lassen? (siehe auch Aktuelles Thema Seite 12). Denn es könnte sein, so Dr. Songtao Shi, dass postnatale Stammzellen irgendwann in der Zukunft die restaurative Zahnmedizin quasi überflüssig machen könnten.

Über 700 Zahnärztinnen und Zahnärzte haben sich mal wieder auf den Weg ins historische Mainz gemacht, um an „ihrem“ rheinland-pfälzischen Zahnärztetag teilzunehmen. Denn, diesmal waren nicht nur das allgemeine Programm, sondern auch die wissenschaftlichen Highlights das Zugpferd für die hohe Teilnehmerzahl. Das Thema „Zahnheilkunde im Team“ nahmen auch viele Zahnärzte zum Anlass, den kompletten Mitarbeiterstab mitzubringen und im „Team“ das zu hören, was dann gleich am kommenden Arbeitstag teamgerecht in die Praxis umsetzbar war. Wer so vorgeht, der ist auch „gewappnet für die Zahnheilkunde des 21. Jahrhunderts“, wie es Kammerpräsident Dr. Otto Müller, in seiner Begrüßungsrede formulierte. Er kritisierte die Politik, die eher rückwärts gewandt denke, als dass sie in die Zukunft blicke und für Patienten und Zahnarzt vertretbare Entscheidungen treffe. Sie vollziehe damit eine deutliche Abkoppelung von der europäischen Entwicklung, was der Zahnheilkunde eher schaden, als nützen würde, so der Standesvertreter.

„State of the Art“ mit Blick in die Zukunft

Müller forderte alle anwesenden Zahnärzte auf, aktiv zu werden und in den Dialog mit der Politik zu treten, denn nur so könne man „überhaupt noch etwas bewirken“. Dass die Zahnheilkunde der Senioren die Zukunft für die Alltagspraxis darstellt, steht für den Kammerpräsidenten außer Zweifel. Das erfordere allerdings ein Umdenken in einigen Behandlungsweisen und eine stetige Fortbildung in Themen wie der Psychologie und der geriatrischen Medizin. Denn ein polimorbider Patient fordere den Zahnarzt anders als ein junger, gesunder mit einer einfachen Karies und verlange umfangreiche medizinische Kenntnisse des ZahnMediziners ab.

Der allgemeine Ärger über die Zwangsfortbildung wurde auch in den anderen Grußworten deutlich. Das Gesetz zur Pflichtfortbildung ist um so unverständlicher, wenn man wie hier in Mainz wieder einmal sieht, mit welcher Begeisterung und mit welchem Fortbildungswillen (und zwar aus eigenem Antrieb) die niedergelassenen Zahnärzte sich mit Themen beschäftigen, die sonst nicht zu ihrem Alltag gehören.

100 000 € Altgoldspende

Ganz zum Alltag von Dr. Gerd Kohl gehört es aber, Altgold zu sammeln und den Erlös der Mainzer Kinderklinik zu Gute kommen zu lassen. So konnte der Mainzer Zahnarzt anlässlich des Zahnärztetages einen Scheck mit 100 000 Euro überreichen.

Der Martin-Herrmann-Forschungspreis ging für das Jahr 2004 an ein Forscherteam (Dr. Ralf Schulze und Dan Brüllmann), das sich mit seinen Forschungsarbeiten mit dem digitalen Röntgen beschäftigt. Beide Preisträger entwickelten eine Software, die geeignet ist, digitale Röntgenaufnahmen so zu korrigieren, dass schräge projizierte Verzerrungen der abgebildeten Objekte einberechnet und diese somit korrigiert. Diese Entwicklung ist direkt in den Alltag umsetzbar.

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