Notfall im Flugzeug

Fortbildung zum „Flying Doctor“

Reisen ist in und das Fliegen ist längst zu einer Selbstverständlichkeit für jung und alt geworden. Leicht kann es dann passieren, dass man im Flugzeug unterwegs zu einem Kongress, zu einem kurzen Städte-Trip oder in den verdienten Urlaub die Frage hört: Ist ein Arzt an Bord?

Was tun in einem solchen Moment? Einerseits ist jeder Arzt verpflichtet zur Hilfeleistung, andererseits steht die bange Frage im Raum: Was wird mich erwarten? Kann ich die Situation überhaupt medizinisch richtig meistern? Damit Ärzte auf Notfallsituationen optimal und kompetent vorbereitet sind und ihrer rechtlichen Verpflichtungen zur Hilfeleistung ohne Scheu nachkommen können, bietet das Freiburger Institut für angewandte Notfallmedizin, Medifan GmbH, jetzt ein zweitägiges Trainingsprogramm an, in dem man sich zum „Flying Medical Doctor“ ausbilden lassen kann.

Training von Notfalleinsätzen

Während der beiden Tage werden im Lufthansa Flight Training Center in Frankfurt verschiedenste Notfallsituationen nachgestellt und die richtigen Notfallmaßnahmen werden eingeübt. Es wird erläutert, wie sich das Kabinenklima auf die gesundheitliche Situation auswirkt und wie in Extremsituationen mit der Crew kommuniziert werden kann. Die Teilnehmer erhalten Checklisten mit Behandlungsalgorithmen. Sie üben den Umgang mit der medizinischen Bordausrüstung und werden auf das Meistern von Notfallsituationen an Bord adäquat vorbereitet. Beispielsweise anhand von Fallsituationen zum Asthma oder zur Fremdkörperaspiration und anhand kardiologischer und neurologischer Notfallsimulationen. Geübt wird ferner die Mitarbeit des Arztes bei Notlandungen und der Evakuierung der Maschine. Abschließend erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, das sie gegenüber den Airlines als speziell geschult ausweist. Wie relevant eine solche Fortbildung sein kann, machen am ehesten Zahlen deutlich: So belegt eine aktuelle Untersuchung, dass alljährlich mit gravierenden medizinischen Ereignissen bei einem von 44 000 Passagieren an Bord zu rechnen ist. Bei Patienten mit funktionellen Störungen sind es sogar einer von 5 000. Weltweit sind derzeit rund zwei Milliarden Passagiere pro anno mit dem Flugzeug unterwegs. Die Zahl der Zwischenfälle dürfte damit künftig weiter steigen. Gründe dafür sind das zunehmende Fluggastaufkommen in immer größeren Flugzeugtypen, die wachsende Zahl älterer Flugpassagiere und die zunehmende Zahl von Passagieren mit Vor- oder Akuterkrankungen. Es wird damit immer wahrscheinlicher, dass eines Tages die Frage „Ist ein Arzt an Bord“ durch den Lautsprecher tönt, wenn man gerade selbst als Passagier anwesend ist.

Weitere Informationen:Telefon: 0800-1655515oder im Internet unterwww.flyingdoctor.org.

Christine VetterMerkenicherstraße 22450735 Köln

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