Prophylaxe

Der Effekt von Diabetes bei Patienten mit mangelhafter Mundhygiene

Heftarchiv Zahnmedizin
Diabetes mellitus stellt ein zunehmendes Gesundheitsproblem dar. Die weltweite Diabetesprävalenz lag 1995 bei vier Prozent. Es wird geschätzt, dass sie bis zum Jahre 2025 auf 5,4 Prozent ansteigen wird. Patienten mit einem medikamentös schlecht eingestellten Diabetes erkranken häufiger an einer schweren Form der Parodontitis als Nichtdiabetiker oder gut eingestellte Diabetiker.

In Pakistan waren im Jahre 2000 5,2 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Schätzungen zufolge soll diese Zahl bis zum Jahre 2030 auf 13,9 Millionen ansteigen. Das Ziel der Studie war zu untersuchen, ob Diabetes einen negativen Einfluss auf die orale und insbesondere die parodontale Gesundheit bei Patienten mit mangelhafter Mundhygiene hat. Insgesamt 88 Diabetiker und 80 Nichtdiabetiker aus einem sozial benachteiligten Bezirk in Karachi (Pakistan) nahmen an der Studie teil. Alle Probanden hatten eine mangelhafte Mundhygiene. Die Diabetesgruppe bestand aus 50 männlichen und 38 weiblichen Probanden. Die Nichtdiabetikergruppe setzte sich aus 43 männlichen und 37 weiblichen Probanden zusammen. Alle Studienteilnehmer wurden klinisch und röntgenologisch untersucht. Es wurden der Plaque-, der DMFT- und DMFS-Index, das Bluten auf Sondierung (BOP), alle Sondierungstiefen über 4 mm, Furkationsbeteiligungen sowie die Zahnbeweglichkeit aufgenommen und das Vorhandensein von Zahnstein dokumentiert. Es erfolgte eine Einteilung in Gingivitis und chronische sowie aggressive Parodontitis.

Die durchschnittliche Anzahl vorhandener Zähne betrug bei Diabetikern 24 und bei Nichtdiabetikern 26. Die Wahrscheinlichkeit für Diabetiker, Zähne zu verlieren, war 2,3-mal höher als bei Probanden ohne Diabetes. Probanden mit Diabetes hatten häufiger Plaqueanlagerung an den Zähnen und der Knochenverlust war stärker ausgeprägt als bei Probanden ohne Diabetes. Die Zahnsteinablagerungen, die Anzahl gingivaler Rezessionen und die Höhe des BOP waren bei beiden Versuchsgruppen vergleichbar. DMFT- und DMFS-Index waren jedoch bei den Diabetikern höher als bei Nichtdiabetikern.

In der untersuchten Patientengruppe hatte Diabetes mellitus einen negativen Einfluss auf die Mundgesundheit der Probanden.

Diabetespatienten hatten durchschnittlich weniger Zähne, stärkere Plaqueanlagerungen, schlechtere DMFS- und DMFT-Indizes und eine höhere Prävalenz, eine schwere parodontale Entzündung auszubilden, als Nichtdiabetiker. Somit stellt Diabetes mellitus einen zusätzlichen Risikofaktor bei einer gesundheitlich ohnehin gefährdeten Bevölkerungsgruppe für die Ausbildung einer Parodontitis dar.

Quelle: Tanwir F, Altamash M, Gustafsson A. Effect of diabetes on periodontal status of a population with poor oral health. Acta Odontol Scand 2009; 67(3): 129-133.  

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