Leitartikel

Starke Interessenvertretung

Sehr geehrte Frau Kollegin,sehr geehrter Herr Kollege,

„Niemand weiß, ob eine Nachricht von Bedeutung ist, bevor nicht 100 Jahre vergangen sind“, bemerkte Friedrich Wilhelm Nietzsche vor mehr als einem Jahrhundert – und hatte mit dieser Aussage damals sicherlich recht. Heute hat sich die historische Dimension, die er noch für den Wert einer Nachricht ansetzte,

drastisch verkürzt. „Nichts ist älter als die Zeitung von heute“, heißt es jetzt. Dass die Zahnärztlichen Mitteilungen, kurz zm, für die Zahnärzteschaft auch nach besagten einhundert Jahren noch die Nummer Eins sind, ist schon allein deshalb bemerkenswert.

Als offizielles Organ eines jungen Berufsstands, der sich als „Wirtschaftlicher Verband Deutscher Zahnärzte“ (WVDZ) in Reaktion auf die Reichsversicherungsordnung gegründet hatte, kam den zm von Beginn an eine identitätsstiftende Bedeutung zu. Schon im ersten Heft 1910 stand als Begründung für die Existenz von Verband und Zeitschrift der prägnante Satz: „Wer auf die Regierung allein vertraut, hat auf Sand gebaut.“ Die rund 3 000 deutschen Zahnärzte im WVDZ sahen sich also mit ähnlichen Problemen konfrontiert wie wir heute. Sie wollten ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und so viel wie möglich selbst gestalten. Dieser Anspruch und dieses Selbstverständnis sind geblieben. Eine Haltung, die nach dem Ersten Weltkrieg dazu beitrug, dass den Zahnärzten die Anerkennung zum Mediziner als „Dr. med. dent.“ gelang. Gewiss ein Meilenstein auf dem Weg zu einem Berufsstand, wie wir ihn heute verstehen und begreifen – begleitet von den zm.

Ein Jahrhundert – das überdauern nur die wenigsten Zeitschriften. Dass sich die zm darüber hinaus seit Jahren als der unangefochtene Marktführer der hart umkämpften Dentalbranche behaupten, zeigt: Dieses Magazin blieb nie stehen, sondern entwickelte sich ständig weiter. Auch der Siegeszug des Internets ging nicht an ihm vorbei: 1999 gingen die zm online und haben sich inzwischen mit mehr als 11,5 Millionen Seitenabrufen pro Jahr im World Wide Web etabliert. Homepage – ein Relaunch ist derzeit in Vorbereitung –, Newsletter und RSS-Feed sind mittlerweile weitere wichtige Informationskanäle, um die mobilen Kollegen zusätzlich zur aktuellen Berichterstattung im gedruckten Heft zu erreichen. Und ihnen mit Services wie der interaktiven Fortbildung, dem Online- Archiv und aktuellen Nachrichten möglichst viel Komfort zu bieten.

Auch inhaltlich sind die zm nicht mehr mit der Erstausgabe zu vergleichen. Fragen zu Teamführung und Patientenrechten haben hier heute genauso ihren Platz wie Artikel zu Approbationsordnung, Abrechnung und zahnmedizinischen Fällen. Keine Frage: Was als Verlautbarungsorgan begann, mauserte sich zu einer Zeitschrift mit überzeugendem redaktionellen Grundkonzept, getragen von sauberem Journalismus. Und last, but not least: mit Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung als Herausgeber. Ein Jasager-Blatt? Mitnichten. Sondern eine starke Interessenvertretung, die sich als Plattform des zahnärztlichen Berufsstands begreift und dessen Ziele nach innen und außen kommuniziert, diskutiert und dokumentiert.

Dieser Impetus von 1910, aus der Sicht und im Sinne des Zahnarztes zu schreiben, ist zum Glück geblieben und bleibt definitiv auch in Zukunft. Stillstehen wird die Welt freilich nicht. Im Gegenteil: Als Fachjournal sind die zm genauso mit den Konzentrationsprozessen in der Medienlandschaft, den umwälzenden Prozessen im Verlagsgeschäft und den neuen Technologien und damit verbundenden Ansprüchen ihrer Leserschaft konfrontiert wie andere Zeitschriften auch. Selbstverständlich werden sie diese Herausforderungen meistern. Auch dank Ihnen.

Also bleiben Sie dran, lesen Sie weiter die zm!

Mit freundlichen kollegialen Grüßen

Dr. Peter EngelPräsident der Bundeszahnärztekammer

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