International Summerschool for Periodontology and Implantology

Postgraduierte an der Universität Heidelberg

Heftarchiv Zahnmedizin
Die „International Summerschool for Periodontology and Implantology” findet seit dem Jahr 2004 regelmäßig in einem zweijährigen Turnus in der Sektion Parodontologie der Universitätsklinik Heidelberg statt. Hier der Bericht des letzten Sommerkurses.

Ursprünglich wurde das Projekt – initiiert und finanziell gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) zur Steigerung der internationalen Reputation deutscher Universitäten und daraus resultierender internationaler wissenschaftlicher Kooperationsprojekte – als binationales Projekt zwischen der Yonsei-Universität Seoul, Südkorea, und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg gestaltet. So reisten in den Jahren 2002, 2003 und 2005 Referenten der deutschen Universitäten nach Seoul, um gemeinsam mit den südkoreanischen Kollegen der Yonsei-Universität die „Summerschool for Periodontology and Implantology“ für junge Zahnärzte und Wissenschaftler aus Universitätskliniken durchzuführen.

Die erste in Heidelberg abgehaltene „Summerschool“ im Jahr 2004 stellte sich bereits nicht nur als eine bi-, sondern als eine multinationale Veranstaltung dar und wurde von jungen Zahnärzten aus verschiedensten Regionen der Welt besucht. Ebenso konnten Referenten aus den USA , Israel und von anderen deutschen Universitäten gewonnen werden. Aufgrund der hohen Resonanz folgten in den Jahren 2006 und 2008 zwei weitere Veranstaltungen der Reihe „International Summerschool for Periodontology and Implantology” mit ähnlichem Aufbau.

Elf Nationen vertreten

In der vom 20. Juli bis zum 1. August 2008 abgehaltenen Summerschool trafen sich insgesamt 20 Teilnehmer aus elf verschiedenen Ländern wie Lettland, Griechenland, Portugal oder Südkorea. Die weiteste Anreise für das vielseitige Fortbildungsprogramm hatten zwei junge Zahnärztinnen von den FijiInseln (Fiji School of Medicine) und den Philippinen (University of the Philippines) auf sich genommen. Aus- und inländische Referenten brachten den Kursteilnehmern in den folgenden zwei Wochen in Vorlesungen, Seminaren und Hands-on-Kursen den aktuellen Stand der Parodontologie und der Implantologie näher. So präsentierte beispielsweise Dr. Vivien Kwok, Rochester, New York, ihre neuesten Forschungsergebnisse hinsichtlich der Prognose parodontal geschädigter Zähne. Dr. Massimo Costalonga, Minneapolis, gab einen detaillierten Einblick in Ätiologie und Pathogenese der Parodontitis und Prof. Dr. Peter Eickholz, Frankfurt, referierte über die nichtchirurgische und chirurgische Parodontaltherapie. In den interaktiven Seminaren konnten die Teilnehmer mit PD Dr. Dr. Ti-Sun Kim, Heidelberg, Themen wie „Antibiotika in der Parodontologie“, „Aggressive Parodontitis“ oder „Unterstützende Parodontitistherapie“ erarbeiten. Des Weiteren wurden in mehreren Hands-on-Kursen die operativen Fähigkeiten für resektive Verfahren (Tunnelierungen, Wurzelamputationen und mehr), regenerative Verfahren mit Schmelz-Matrix-Proteinen sowie für die Mukogingivalchirurgie trainiert.

Übungen am Schweinekiefer

Die implantologischen Hauptthemen „Behandlungsplanung für die Insertion von Implantaten“, „Parodontitis – Extraktion und Implantatinsertion?“, „Augmentationstechniken“, „Sinuslift-Prozeduren für Implantate“ und „Periimplantitis“ wurden von Dr. Jörg Neugebauer, Köln, Dr. Helmut Steveling, Heidelberg, und PD Dr. Frank Schwarz, Düsseldorf, vorgestellt. Das von Dr. Neugebauer zunächst in Vorlesungen theoretisch dargestellte augmentative Verfahren der Distraktionsosteogenese wurde zur Vertiefung im Rahmen eines Hands-on-Kurses am Schweinekiefer von den Kursteilnehmern auch praktisch durchgeführt. Die Teilnehmer lernten damit eine neue Möglichkeit der Knochengewinnung vor Implantationen, die sie bis dahin nicht ausgeübt hatten. Auch die von Dr. Steveling in einem Hands-on-Kurs präsentierte Präparation des Implantatbettes mit Gentamycin-getränkten Kollagenschwämmen war den Teilnehmern bis dato unbekannt. Ein ebenfalls hohes Interesse bei allen Teilnehmern fand das von PD Dr. Schwarz vorgestellte Thema „Periimplantitis – Ätiologie und Behandlungsoptionen“.

Auch ein Blick über den Tellerrand sollte in der parodontologisch und implantologisch geprägten Summerschool 2008 nicht fehlen. Dr. Julien Fisher, Education und Scientific Affairs Manager der Federation Dentaire International (FDI), wies mit seinem spannenden Vortrag über die orale Gesundheit der Weltbevölkerung auf orale Erkrankungen hin, mit denen Deutsche nur äußerst selten in Kontakt kommen. Interessante Ausflüge und gemeinsame Freizeitveranstaltungen rundeten den Summerschool-Aufenthalt der multikulturellen Teilnehmerschaft ab und trugen zur internationalen, kollegialen Verständigung bei.

Die vierte „International Summerschool for Clinical Periodontology and Implantology“ wird voraussichtlich vom 26.7.-6.8.2010 in Heidelberg stattfinden.

Die ausführlichen Berichte und Evaluationen gibt es unter: www.klinikum.uni-heidelberg.de/International Summerschool.11 2613.0.html?FS=0L=

Dr. med. dent. Amelie BäumerPoliklinik für ZahnerhaltungSektion ParodontologieIm Neuenheimer Feld 40069120 HeidelbergTel.: 06221-566016Fax: 06221-565074amelie.baeumer@med.uni-heidelberg.de

PD Dr. med. Dr. med. dent. Ti-Sun KimPoliklinik für ZahnerhaltungSektion ParodontologieIm Neuenheimer Feld 40069120 HeidelbergTel.: 06221-566016Fax: 06221-565074Ti-sun.kim@med.uni-heidelberg.de

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