Online-Umfrage zum Zähneputzen

Besonders Mütter lehnen Fluorid in der Zahnpasta ab

Heftarchiv Gesellschaft
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Fast ein Viertel der Eltern in Deutschland ist der Meinung, dass fluoridhaltige Zahnpasta ihren Kindern schadet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Online-Direktversicherers DA Direkt.

Keine fluoridhaltige Zahnpasta kaufen der Umfrage zufolge 23 Prozent aller Eltern, weil sie davon überzeugt sind, dass diese schädlich für ihre Kinder ist. Dabei lehnen 26 Prozent der Mütter und 19 Prozent der Väter entsprechende Zahnpflegeprodukte für ihre Kinder ab.

Fruchtzucker halten viele Eltern für harmlos

Weiteres Ergebnis: 20 Prozent der befragten Eltern haben Wissenslücken in puncto Zahnpflege. Sie unterbinden demnach auch nicht konsequent Verhaltensweisen, die die Zähne schädigen: So lassen sie beispielsweise das Zähneputzen abends schon mal ausfallen, wenn die Kinder quengelig sind (19 Prozent), erlauben nach dem Zähneputzen noch einen kleinen Snack (18 Prozent) oder geben ihnen danach noch Fruchtsäfte zu trinken (14 Prozent).

Wer geht mit dem Kind zum Zahnarzt?

92 Prozent der befragten Eltern vereinbaren für ihre Kleinen 1- bis 2-mal jährlich einen Zahnarzttermin. Während 66 Prozent der befragten Mütter 2-mal pro Jahr mit dem Nachwuchs zum Zahnarzt gehen, sind es bei den Vätern nur 47 Prozent. Fast jeder zehnte Mann (7 Prozent) begleitet sein Kind nie in die Zahnarztpraxis, wobei dieser Anteil den Experten zufolge in der Realität noch deutlich höher sein könnte, da viele Männer das in der Umfrage nicht zugeben.

„Viele Eltern halten den Fruchtzucker in Getränken für unschädlich. Die Fructose in Fruchtsäften entspricht allerdings faktisch einer Zuckerlösung“, sagt Christian Brodhun von DA Direkt.

Zahnzusatzversicherte lehnen Fluorid oft ab

Die Umfrage des Online-Direktversicherers DA Direkt ist nicht repräsentativ, dafür ist die Stichprobe zu klein. Interessant sind die Ergebnisse trotzdem.

  • Acht von zehn Befragten putzen demzufolge mindestens 2-mal täglich die Zähne, die eine Hälfte manuell, die andere elektrisch. Knapp ein Drittel nutzt jedoch weder Zahnseide noch Interdentalbürsten.

  • Drei Viertel der Befragten finden die Mundhygiene wichtig, ihnen sind Menschen mit gepflegten Zähnen auch sympathischer.

  • 80 Prozent waren im vergangenen Jahr beim Zahnarzt, zwei Drittel hatten schon einmal eine Professionelle Zahnreinigung. Allerdings haben auch 42 Prozent „eine gewisse Angst“ vor dem Zahnarzt.

  • Wer eine Zahnzusatzversicherung besitzt, nutzt eher eine elektrische Zahnbürste und ist gründlicher und gewissenhafter bei der Mundhygiene.

  • Wer Angst vor Zahnausfall hat, investiert nicht mehr in seine Zähne oder putzt sie gründlicher. Im Gegenteil: Gepflegt wird etwas nachlässiger, man leistet sich keine hochwertige Versorgung und 50 Prozent der Betroffenen vermeiden Zahnarztbesuche.

  • Die nachlässigere Zahnpflege ändert sich auch nicht, wenn die Personen Kinder haben.

  • Zahnzusatzversicherte wie auch Personen mit Angst vor Zahnausfall sind, was die Verwendung von fluoridierter Zahnpasta bei ihren Kindern betrifft, überdurchschnittlich skeptisch.

  • Ältere Menschen betreiben etwas weniger Zahnpflege, gehen dafür aber ein wenig häufiger zum Zahnarzt und nehmen auch mehr Zusatzleistungen in Anspruch.

  • Frauen betreiben mehr Aufwand bei der Zahnhygiene, nutzen mehr Produkte, gehen häufiger zum Zahnarzt und legen mehr Wert auf die Ästhetik. Sie haben aber auch viel mehr Angst vor Zahnausfall.

  • Knapp über 40 Prozent der Erwachsenen scheuen sich vor den Kosten, die mit einem Zahnarztbesuch verbunden sind.

  • Männer haben etwas häufiger eine Zahnzusatzversicherung.

  • Mehr als ein Viertel der Befragten hat schon einmal davon geträumt, dass ihnen Zähne ausfallen. Während 36 Prozent der Frauen sich an einen solchen Traum erinnern, sind es bei den Männern 16 Prozent. (Traumdeuter bringen dieses Phänomen mit Verlustängsten in Verbindung, die sich nicht nur auf die Zähne, sondern auch auf Familie, Finanzen, körperliche Attraktivität oder den Beruf beziehen können.)

Für die Studie befragte das Marktforschungsinstitut infas quo im Auftrag von DA Direkt im Juli 2023 fast 200 Haushalte mit Kindern bis zu zwölf Jahren.

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