Blick auf die Kosten

Eine Spitzenposition im Gesundheitswesen wurde kürzlich neu besetzt. Nach 18 Jahren hat Anfang Juli Doris Pfeiffer das Amt der Vorstandsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbands abgegeben. Ihr Nachfolger Oliver Blatt bringt umfangreiche Erfahrungen mit. Eine seiner ersten und größten Aufgaben sieht er darin, die Finanzen der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung wieder in ruhigeres Fahrwasser zu bringen und die davongaloppierenden Zusatzbeitragssätze zu stoppen. Eine Aufgabe, die er sich mit Bundesgesundheitsministerin Nina Warken teilt.

Der nächste Satz in der Pressemitteilung des GKV-SV lässt aufhorchen: „Ganz wichtig ist mir dabei, dass wir nicht nur auf die Einnahmenseite der GKV schauen. Wir müssen das Versorgungssystem dringend strukturell effizienter aufstellen und somit langfristig vor allem an der Ausgabenseite arbeiten.“ An dieser Stelle kann man dem neuen GKV-Chef wünschen, dass er dabei nicht nur großflächige Kürzungen im Blick hat, sondern sich wirklich anschaut, wo die Kostentreiber sitzen. Die zahnmedizinische Versorgung ist es jedenfalls nicht.

Unser Titelthema soll diesmal Appetit auf den Deutschen Zahnärztetag, der vom 30. Oktober bis zum 1. November in Berlin stattfinden wird, machen. Erstmals seit 2015 wird er wieder als große Gemeinschaftstagung der zahnmedizinischen Fachgesellschaften ausgerichtet. Rund 30 Fachgesellschaften und Arbeitskreise der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) werden ihre jeweiligen Jahreskongresse, Symposien sowie ergänzenden Fachbeiträge abhalten. Dabei steht die interdisziplinäre Patientenversorgung mit sechs ausgewählten, komplexen Behandlungsfällen im Zentrum des wissenschaftlichen Hauptprogramms. Unter der Federführung jeweils einer zahnmedizinischen Fachgesellschaft diskutieren Expertinnen und Experten praxisnahe Fallkonstellationen.

Einen solchen Fall, bei dem interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich ist, stellen wir in dieser Ausgabe vor. Denn bei komplexen Behandlungsfällen gibt es selten nur eine Therapie – meist müssen verschiedene Lösungen sorgfältig gegeneinander abgewogen und mit der Patientin oder dem Patienten besprochen werden. In der Titelgeschichte beleuchten wir den Fall einer Zwölfjährigen mit Nicht­anlage der seitlichen oberen Schneidezähne. Die jeweiligen Therapieoptionen werden dabei aus kieferorthopädischer, prothetischer und zahnerhaltender Sicht diskutiert.

Außerdem setzen wir in dieser Ausgabe die Fortbildung zur S3-Leitlinie „Die Behandlung von Parodontitis Stadium IV“ fort. In zwei Beiträgen stellen wir die klinischen Empfehlungen zur Behandlung der Falltypen 3 und 4 vor. Bei der prothetischen Rehabilitation dieser Patienten müssen sowohl parodontale als auch rekonstruktive Behandlungsprinzipien – zugeschnitten auf die besonderen Bedürfnisse dieser Patientengruppe – beachtet werden.

In eigener Sache: Auch Social-Media-Kanäle unterliegen einem Wandel. Manche stehen länger im Fokus des Interesses der Userinnen und User, andere verschwinden schnell wieder in der Versenkung, neue kommen hinzu. Für uns als Medium, das seine Leserinnen und Leser bestmöglich erreichen möchte, stellt sich immer wieder die Frage, welche Social-Media-Kanäle mit welchem Aufwand bestückt werden sollten. Dabei wollen wir nicht auf kurzfristige Trends aufspringen, sondern nachhaltig informieren. Nachdem wir gemerkt haben, dass unser Facebook-Auftritt immer weniger nachgefragt wurde, haben wir uns entschlossen, dort nur noch unsere Heftinhalte zu präsentieren. Stattdessen sind wir jetzt auch beim Netzwerk LinkedIn präsent (https://de.linkedin.com/showcase/zahnaerztliche-mitteilungen/). Dort werden Sie aktuelle News und Geschichten aus der Redaktion finden. Wir stehen noch am Anfang, werden den Kanal aber Stück für Stück für Sie ausbauen. Falls Sie selbst schon bei LinkedIn angemeldet sein sollten, folgen Sie uns! Wir freuen uns natürlich jederzeit über Anregungen und konstruktive Kritik.

Die Redaktion wünscht Ihnen einen schönen Sommer. Die nächste Ausgabe der zm erscheint am 16. August.

Viel Spaß bei der Lektüre

Sascha Rudat
Chefredakteur

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