Akademie für freiberufliche Selbstverwaltung und Praxismanagement

12. Studiengang festlich verabschiedet

br
Politik
Im Rahmen einer festlichen Abschlussveranstaltung am 9. Dezember 2023 in Berlin erhielten die 20 Absolventinnen und Absolventen des 12. Studienganges der AS Akademie ihre Zertifikatsurkunden.

Seit knapp 25 Jahren bietet die AS Akademie eine berufsbegleitende Fortbildung für Zahnärztinnen und Zahnärzte an, die Interesse an der Übernahme von Verantwortung in Gremien der zahnärztlichen Berufspolitik und Selbstverwaltung haben und das notwendige Know-how dafür erwerben wollen. Am 9. Dezember 2023 ging nun der 12. Studiengang der Jahre 2022 und 2023 mit der feierlichen Übergabe der Zertifikatsurkunden an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Ende. Zur Veranstaltung im Hause der Bundeszahnärztekammer in Berlin waren zahlreiche Vertreter der Trägerorganisationen aus Kammern und KZVen angereist.

Viele der heute standespolitisch Aktiven sind selbst AS-Absolventen, so unter anderem Dr. Romy Ermler, Mitglied des Vorstandes der Zahnärztekammer des Landes Brandenburg und Vizepräsidentin der Bundeszahnärztekammer, Dr. Michael Brandt, Präsident der Zahnärztekammer Schleswig-Holstein, Silke Lange, Mitglied im Vorstand von Zahnärztekammer und KZV Niedersachsen, und Stefanie Tiede, Präsidentin der Zahnärztekammer Mecklenburg-Vorpommern.

Fortentwicklung der Standespolitik gehört zum „Geist der AS Akademie“

In seiner Begrüßung stellte Prof. Dr. Christoph Benz, Wissenschaftlicher Leiter der AS Akademie und Präsident der Bundeszahnärztekammer, die wichtige Rolle heraus, die die Akademie bei der Entwicklung des standespolitischen Nachwuchses der Zahnärzteschaft hat: Kompetenzentwicklung, der überregionale Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in Kammern und KZVen, das Lernen voneinander und miteinander und nicht zuletzt die Fortentwicklung der zahnärztlichen Standespolitik – das gehöre „zum Geist der AS Akademie“ und mache deren Arbeit so unverzichtbar, erklärte Benz.

Ist ökonomisches Handeln auch ethisches Handeln?

Für den Festvortrag war Prof. Dr. Andreas Beivers, Studiendekan für Gesundheitsökonomie an der Hochschule Fresenius, München, angereist. Er referierte zum Thema „Verteilungsgerechtigkeit im Gesundheitswesen“. „Weniger Ökonomie, mehr Medizin“ – das habe Gesundheitsminister Lauterbach als Prämisse seiner Politik erklärt. Sind aber Ökonomie und Medizin zwangsläufig Gegensätze? „Ist ökonomisches Handeln nicht auch ethisches Handeln?“ fragte Beivers und beantwortete die Frage mit einem klaren „Ja“.

Es komme aber im Hinblick auf die ethische Einordnung sehr wohl darauf an, in welchen Kontexten medizinisch-ökonomisches Handeln stattfinde: Es mache durchaus einen Unterschied, ob im verlangten Preis für eine medizinische Leistung nur die Kosten und ein angemessener Unternehmerlohn enthalten seien oder ein Renditeaufschlag für an der Wertschöpfung weitgehend unbeteiligte Finanzinvestoren hinzukomme.

Beivers berichtete von der kontroversen gesellschaftspolitischen Diskussion um Private-Equity-Fonds, welche hierzulande Arztpraxisketten betreiben und ihren rechtlichen Sitz in Steuerparadiesen haben – die Erträge würden dort und nicht in Deutschland versteuert. Das sei für den Standort Deutschland nicht nur ökonomisch ein schlechtes Geschäft, sondern auch ethisch relevant, so Beivers.

In diesem Zusammenhang erinnerte Beivers an das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns, das in Paragraf 1 des IHK-Gesetzes aufgeführt ist. Dieses Leitbild habe eine lange Tradition und sehe Wirtschaftlichkeit und Moral nicht als Gegensatz, sondern als gegenseitige Bedingung: Die Mehrung des eigenen Wohlstandes gehe hier mit der Mehrung des gesellschaftlichen Wohlstandes einher, so Beivers.

Aktuelle Themen der Zertifikatsarbeiten

Traditionell beschäftigen sich die Abschlussarbeiten der Kursteilnehmer mit standespolitisch relevanten Themen und bieten damit vertiefte Einblicke und Analysen zu aktuellen Fragestellungen, die bislang noch nicht mit wissenschaftlichen Standards untersucht worden sind. Jeweils mehrere Arbeiten beschäftigten sich mit der Organisation des zahnärztlichen Notdienstes, der Personalsituation in den Zahnarztpraxen und der Gestaltung einer wohnortnahen Versorgung in der Fläche.

Auch der Themenkreis rund um die Praxisgründung und -entwicklung stand im Fokus mehrerer Arbeiten – dabei spielt die Einzelpraxis eine nach wie vor bedeutende Rolle. So beschäftigte sich Dr. Kerstin Ziegelmeier aus Schwabmünchen mit Erfolgsfaktoren der „Stabilität einer inhabergeführten zahnärztlichen Einzelpraxis“. Dr. Steffi Beckmann, seit August 2023 neue Geschäftsführerin der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Jugendzahnpflege (DAJ), erstellte in ihrer Arbeit eine Bestandsaufnahme des ehrenamtlichen Engagements der Rheinland-Pfälzer Zahnärzte in der zahnmedizinischen Gruppenprophylaxe.

Danach sind insgesamt 940 zahnärztliche Kolleginnen und Kollegen ehrenamtlich in der Gruppenprophylaxe tätig – das sind 26,6 Prozent der in der Landeszahnärztekammer gemeldeten Mitglieder. Knapp 80 Prozent der Ehrenamtlichen sind niedergelassene Zahnärzte.

Neue Fortbildung startet im Februar 2024

Am 29. Februar 2024 startet der 13. Studiengang 2024/2025 der AS Akademie. Nur noch wenige Studienplätze sind frei – bewerben Sie sich jetzt!

Der Studiengang erstreckt sich über zwei Jahre bis Dezember 2025. Die Veranstaltungen finden an insgesamt zehn Wochenenden (jeweils von Donnerstagnachmittag bis Samstagmittag) in Form von Seminarblöcken statt, mit jeweils sechs Terminen in Berlin und vor Ort bei den Landeskammern und KZVen der Trägerkörperschaften. Die Lehrveranstaltungen werden als Vorlesungen, Übungen und Seminare abgehalten. Die Kurse sind mit rund 25 Teilnehmern besetzt.

Informationen zum Kurs und zur Bewerbung gibt es auf der Website der Akademie. Ansprechpartnerin ist Dipl.-Math. Inna Dabisch MPH, Geschäftsführerin, Tel.: 030/40005-142, Mail: info@asakademie.de

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