Ab jetzt sind die GKV-Einnahmen erschöpft
Wie kommt es zu diesem Defizit? Im Jahr 2025 wird die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) für die Versorgung ihrer Versicherten insgesamt fast 347 Milliarden Euro ausgeben. Das sind 0,95 Milliarden Euro am Tag. Über den allgemeinen Beitragssatz erhält sie von der Solidargemeinschaft 0,77 Milliarden Euro am Tag, pro Jahr etwas über 280 Milliarden Euro. Pro Tag ergibt sich damit ein Fehlbetrag von 180 Millionen Euro, der sich auf eine Finanzierungslücke von deutlich über zwei Monaten summiert. Diese Lücke wird vor allem über die Zusatzbeiträge der Kassen finanziert.
Bis zum 1. November legt das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auf Basis der Berechnungen des Schätzerkreises einen durchschnittlichen Zusatzbeitrag fest. Erst kürzlich prognostizierte das Expertengremium einen Anstieg des durchschnittlichen Zusatzbeitrags von 2,5 auf 2,9 Prozent für eine kostendeckende Finanzierung der GKV. Damit läge der durchschnittliche Zusatzbeitrag leicht unter dem Niveau der bisher tatsächlich von den Kassen erhobenen Zusatzbeiträge.
Gesundheitssystem lebt über seine Verhältnisse
Verschiedene Krankenkassen haben bereits in den vergangenen Wochen konkrete Vorschläge zu Maßnahmen gemacht, um das Gesundheitssystem zu stabileren und den Einsatz der Ressourcen effizienter zu gestalten. Die in der vergangenen Woche vom Kabinett beschlossenen Maßnahmen zur Stabilisierung der GKV halten sie für unzureichend. Diese umfassen die Begrenzung der Vergütungsanstiege im Krankenhausbereich auf die reale Kostenentwicklung sowie die Begrenzung der Verwaltungskosten der Krankenkassen im Jahr 2026 und eine einmalige Senkung der Fördersumme des Innovationsfonds im Jahr 2026.







