AKZ: Rote-Hand-Brief für Zaltrap

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Zahnmedizin
Die Firma Sanofi-Aventis Deutschland hat in Abstimmung mit Internationalen Behörden einen Rote-Hand-Brief für das Medikament Zaltrap an Ärzte versendet. Das meldet die Arzneimittelkommission Zahnärzte.

Die Behandlung mit Zaltrap kann einen zusätzlichen Risikofaktor für die Entwicklung von Osteonekrosen des Kieferknochens darstellen - das gibt aktuell die Firma Sanofi-Aventis Deutschland GmbH in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) und dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bekannt. Sie versendet einen Rote-Hand-Brief an alle Ärzte und Apotheker.

Das Medikament Zaltrap enthält den Wirkstoff Aflibercept und wird in Kombination mit einer Chemotherapie, bestehend aus Irinotecan/5 Fluorouracil/Folinsäure (Folfiri), bei Erwachsenen mit metastasiertem kolorektalem Karzinom (MCRC) angewendet, das bereits unter oder nach einem Oxaliplatinhaltigen Regime fortgeschritten ist.

Das müssen Zahnärzte wissen

Invasive zahnmedizinische Eingriffe sind ein bekannter Risikofaktor für Osteonekrosen des Kieferknochens. Vor dem Beginn einer Behandlung mit Zaltrap sollten eine zahnärztliche Untersuchung und geeignete zahnmedizinische Vorsorgemaßnahmen in Erwägung gezogen werden. Das bedeutet im Klartext: Bei Patienten, die mit Zaltrap behandelt werden und die zuvor mit intravenös angewendeten Bisphosphonaten behandelt wurden oder diese aktuell erhalten, sollten invasive zahnmedizinische Eingriffe nach Möglichkeit vermieden werden.

Hintergrund

Die Firma sowie die zuständigen Stellen haben sich zu dieser Warnung entschieden, weil bei mit Zaltrap behandelten Krebspatienten Fälle von Osteonekrosen des Kieferknochens gemeldet worden sind. Mehrere dieser Patienten hatten eine Begleitbehandlung mit intravenös angewendeten Bisphosphonaten erhalten, für welche Osteonekrosen des Kieferknochens ein bekanntes Risiko sind. Daraus ergibt sich, dass die Behandlung mit Zaltrap einen zusätzlichen Risikofaktor für die Entwicklung von Osteonekrosen des Kieferknochens darstellen kann. Dies sollte berücksichtigt werden, insbesondere wenn die Anwendung von Zaltrap und intravenös angewendeten Bisphosphonaten gleichzeitig oder aufeinander erfolgt

Studienlage

Eine Meta-Analyse von drei Phase-3-Studien (EFC10262/VELOUR, EFC10261/VITAL, EFC10547/VANILLA) ergab eine Gesamthäufigkeit von Osteonekrosen des Kieferknochens von 0,2 Prozent (drei Patienten, N = 1.333) bei Patienten, die mit Aflibercept behandelt wurden, und< 0,1 Prozent (ein Patient, N = 1.329) bei Patienten, die mit Placebo behandelt wurden. Schätzungen zufolge wurden bis zum 3. August 2015 mehr als 22.700 Krebspatienten weltweit mit Zaltrap behandelt.

Kumulativ hat Sanofi bis zum 3. August 2015 acht Berichte zu Osteonekrosen des Kieferknochens erhalten, die bei mit Zaltrap behandelten Patienten aufgetreten sind. Für drei dieser Fälle wurde eine begleitende Gabe von Bisphosphonaten berichtet, für welche bekanntermaßen ein Risiko für Osteonekrosen des Kieferknochens besteht.

Drei Fälle traten bei Patienten mit invasiven zahnmedizinischen Eingriffen auf. Von diesen drei Fällen mit zahnmedizinischen Eingriffen erhielten zwei gleichzeitig Bisphosphonate oder waren kürzlich mit Bisphosphonaten behandelt worden. Keiner dieser Fälle führte zum Tod.

Angesichts der Ergebnisse aus klinischen Studien, der Überprüfung der gemeldeten Fälle sowie eines potenziellen Klasseneffekts antiangiogener Wirkstoffe, die auf die VEGFSignalwege wirken, werden die Fachinformation und die Packungsbeilage aktualisiert, um die neuen Sicherheitsinformationen zu Osteonekrosen des Kieferknochens aufzunehmen und Empfehlungen zur Behandlung der Patienten zu geben.

Ausführliche Informationen zu Zaltrap finden Sie auf derWebsite der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).

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