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KZV Berlin zum Internationalen Tag der Kinderrechte

„Auch Mundgesundheit ist ein Kinderrecht“

mg
Politik
Jedes Kind hat ein Recht auf eine gesunde Kindheit – auch im Mund. Zahnärztliche Vorsorge, Therapie und Schutz dürfen nicht dem Zufall überlassen bleiben, mahnt die Kassenzahnärztliche Vereinigung Berlin im Vorfeld des Internationalen Tags der Kinderrechte am 20. November.

Dentale Vernachlässigungen und unterlassene zahnmedizinische Therapien gefährdeten das Kindeswohl genauso wie aktive Handlungen, die Kindern die Chancen auf eine selbstbestimmte positive Lebensgestaltung nehmen, meldet die KZV. „Wir fordern daher von der Politik den kontinuierlichen Ausbau der präventionsorientierten Leistungen in der Zahnmedizin, besonders für Kinder und vulnerable Gruppen“, sagt Dr. Jana Lo Scalzo, stellvertretende Vorsitzende der KZV.

Zu wenige Kinder bis sechs Jahre nehmen eine zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung in Anspruch

Die Zahnärzteschaft in Berlin engagiert sich speziell und übergreifend für die Mundgesundheit von Kindern in der Hauptstadt. Nach Angaben der AOK Nordost nahmen 2024 in Berlin weniger als die Hälfte der bei ihr versicherten Kinder im Alter von null bis sechs Jahren eine zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung in Anspruch. Jedes fünfte Kind in dieser Altersgruppe mit behandlungsbedürftigen Zähnen erhielt eine Krone. Und von den Sechsjährigen, die zur Kontrolle vorgestellt wurden, musste sich fast jedes dritte Kind wegen Karies behandeln lassen.

Für Niedersachsen berichtet die Barmer, ebenfalls auf Basis eigener Versichertendaten, dass 2023 etwa zwei von drei Kindern im Alter bis vier Jahren keine zahnärztliche Früherkennung wahrgenommen haben. „Die Sechste Deutsche Mundgesundheitsstudie hat zudem bundeslandübergreifend gezeigt, dass ein besonderes Kariesrisiko für Kinder besteht, wenn der Bildungsstand in der Familie nicht sehr hoch ist oder ein Migrationshintergrund besteht. Gerade hier kann zum Beispiel das verpflichtende Zähneputzen in Kindertagesstätten prophylaktisch sehr viel ausrichten“, präzisiert Lo Scalzo.

„Eine gute Mundgesundheit von Kindern kann ihr ganzes Leben positiv beeinflussen“, betont die KZV. „Eine schlechte Mundgesundheit dagegen bedeutet oft nicht nur Schmerzen und funktionelle Einschränkungen.“ Sie habe auch gravierende Auswirkungen auf die soziale Entwicklung und das Selbstwertgefühl. Hier sei aber nicht nur die Gesundheitspolitik oder der Gesetzgeber gefordert. 

Lo Scalzo: „Was wir dringend auch brauchen, ist zum einen mehr Aufklärung in Kindertagesstätten, Schulen und Familien. Zum anderen bedarf es niedrigschwelliger Angebote gerade für vulnerable Gruppen, wie Kinder aus sozial benachteiligten Familien und solche mit Flucht- oder Migrationshintergrund. Dentale Vernachlässigung und unterlassene Therapien sind nicht vereinbar mit dem in der UN-Kinderrechtskonvention verankerten Recht auf Gesundheitsvorsorge und auf Zugang zu Gesundheitsdiensten.“

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