"Betreiben eines eigenen Labors in Z-MVZ muss vom Gesetzgeber verboten werden"

Dem VDZI zufolge betonte Verbandspräsident Dominik Kruchen, es sei unbestreitbar, dass die "Ausbreitung der zahnmedizinischen Versorgungszentren (Z-MVZ) die endgültige Kommerzialisierung in der Zahnmedizin" bedeute. Man sei der festen Überzeugung, dass für diese Unternehmensformen die freiberuflichen Grundlagen für ein Eigenlabor nicht mehr gegeben seien. Das Betreiben eines eigenen Labors müsse daher vom Gesetzgeber verboten werden.

Dies gelte insbesondere, weil die Einhaltung des geltenden Berufsrechts in Z-MVZ wegen mangelnder Zuständigkeiten und fehlender Kapazitäten von niemanden geprüft werden kann. "Ein Gesetz, das nicht prüfbar sei, sei kein wirksames Gesetz. Es sei ein Potemkinsches Dorf, hinter dem sich das Unrecht ohne Risiko tummeln könne", heißt es vom VDZI weiter.

Der VDZI präsentierte auf dem Verbandstag sein Positionspapier "ZahntechnikerIn (sic!) - Ein Beruf der Zukunft in einer Welt des Handwerks 4.0". Das Papier enthält zahlreiche Vorstellungen und Kooperationsangebote an Politik, Berufs- und Meisterschulen und weitere Akteure, mit denen im digitalen Strukturwandel die Duale Ausbildung gestärkt, die Qualität der Ausbildung auf allen Ebenen gesichert und damit die Attraktivität des zahntechnischen Berufes erhöht werden können. Dem Verband zufolge wird das Positionspapier demnächst auf seiner Internetseite veröffentlicht werden.

Um die zahntechnischen Betriebe und Innungen bei der praxisnahen Umsetzung der Medizinprodukteverordnung zu unterstützen, die am 26. Mai 2020 in Kraft tritt, wurde die Info-Broschüre „Die Europäische Medizinprodukteverordnung (MDR) für Dentallabore“ präsentiert. Zur Diskussion standen zudem auf europäischer und nationaler Ebene offene Auslegungsfragen. Die umfangreiche Broschüre steht laut VDZI allen Innungsbetrieben ab Ende Juni kostenlos zur Verfügung und enthält zahlreiche praktische Umsetzungshilfen für das Labor.