Medizin

Brachytherapie bei Lebermetastasen

sp/pm
Nachrichten
In Leipzig wurde erstmals ein Krebspatient mit Lebermetastase erfolgreich mit der interstitiellen Brachytherapie behandelt. Bei diesem Verfahren wird der Tumor über zuvor gelegte Katheter von innen bestrahlt.

Durch die enge räumliche Begrenzung wird gesundes Gewebe geschont und es treten weniger Nebenwirkungen auf als bei einer herkömmlichen Strahlentherapie. Damit eignet sich die Behandlung besonders auch für ältere Patienten und jene, die zusätzlich zum Krebs an mehreren Nebenerkrankungen leiden.

Sehr gezielte Tumorbehandlung

„Die interstitielle Brachytherapie ermöglicht eine sehr gezielte Tumorbehandlung, weil die Strahlenquelle direkt ins Tumorgewebe gebracht wird“, erklärt Oberarzt Dr. Michael Moche, der am Universitätsklinikum Leipzig (UKL) den Arbeitsbereich für Vaskuläre und Interventionelle Radiologie leitet. So können Tumore auch in kritischen Bereichen sehr gezielt behandelt und gesunde Organe stark entlastet werden. Das minimalinvasive Verfahren bietet laut Moche den Vorteil, dass das Risiko einer Funktionsstörung der Leber minimiert werden kann. Zudem ist keine Vollnarkose notwendig, der Eingriff kann unter lokaler Betäubung stattfinden.

Eine Behandlung genügt im Regelfall

Nach der  Brachytherapie übernahmen die Strahlenmediziner: Sie legen genau fest, welche Stelle des Tumors mit welcher Strahlendosis behandelt wird. Über einen an die Katheter angeschlossenen Schlauch wird das radioaktive Material, das in etwa die Größe eines Stecknadelkopfes aufweist, eingeführt. Es ist an einem Drahtende montiert und kann an unterschiedliche Stellen positioniert und wieder entfernt werden. Die Behandlung kann von wenigen Minuten bis zu zwei Stunden dauern. Währenddessen liegt der Patient in einem speziell abgeschirmten Raum.

„In der Regel ist zur Behandlung eine Sitzung ausreichend“, sagen  Dr. André Liebmann,  und sein Kollege Moche. Das Verfahren komme auch für größere Tumore bis zu einer Größe von siebeneinhalb Zentimetern in Frage.

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