Stada Health Report 2020

Das sagen die Europäer zu Corona, Impfpflicht und Genmanipulation

LL/pm
Gesellschaft
Mehr als 24.000 Umfrageteilnehmer aus zwölf europäischen Ländern befragt Stada zu Gesundheitsthemen. Dieses Mal stand die Corona-Krise im Fokus. Dabei sind Spanier und Engländer am zufriedensten.

Der Stada Health Report 2020 zeigt, dass die Anerkennung des Personals des Gesundheitswesens durch die Coronakrise deutlich gestiegen ist. Die Marktforschungsagentur Kantar befragte insgesamt 24.000 Menschen aus 12 europäischen Ländern zu Zukunftsthemen im Gesundheitsbereich. Gefragt wurde nach der Einstellung und dem Wissen zu Impfungen, digitaler Medizin und zukünftigen Gentests.

Angaben zur Methodik

Angaben zur Methodik

Immerhin sind knapp zwei Drittel (61 Prozent) der Studienteilnehmer mit der medizinischen Versorgung während der Pandemie zufrieden. 82 Prozent befürworten eine SARS-CoV-2-Impfpflicht. Aber die Europäer machen sich auch Sorgen um die Zukunft: 40 Prozent haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren und 36 Prozent rechnen mit einer Finanzkrise. Das vor allem in Russland (53 Prozent) und Italien (48 Prozent).

In Spanien und England gibt es die meisten Zufriedenen

Bemerkenswert sind die Umfrageergebnisse aus den schwer von der Pandemie betroffenen Ländern wie England und Spanien. Hier geben jeweils 74 beziehungsweise 75 Prozent der Umfrageteilnehmer an, mit der medizinischen Versorgung während der Pandemie zufrieden zu sein. Dabei verzeichneten beide Ländern zeitweise eine hohe Sterblichkeitsrate. Und die Gesundheitssysteme beider Länder wurden schon vor der Corona-Pandemie wegen fundmentaler Mängel kritisiert. Zum Vergleich: in Russland sind nur 31 Prozent der Befragten zufrieden mit der medizinischen Versorgung während der Pandemie. 44 Prozent der Teilnehmer geben an, inzwischen mehr Respekt von der Leistung des medizinischen Personals zu haben, 25 Prozent geben an, wichtige Medikamente nun besser zu schätzen zu wissen.

Eine große Sorge stellt für 42 Prozent der Umfrageteilnehmer die zu erwartende Dauer der Impfstoffentwicklung dar. 54 Prozent der Frauen und 45 Prozent der Männer machen sich ernsthafte Sorgen um den möglichen Verlust eines geliebten Angehörigen durch COVID-19.

Zuversichtlicher zeigen sich die internationalen Umfrageteilnehmer gegenüber digitalen Anwendungen in der Medizin. Während 2019 nur 54 Prozent bereit waren, ein Arztgespräch per Webcam durchzuführen, sind es inzwischen rund 70 Prozent. Hier liegen die Deutschen mit einer Bereitschaft von 62 Prozent etwas unter dem europäischen Durchschnitt.

Gentechnik bleibt ein Tabu-Thema

Das Thema Genetik wird unterschätzt, schreiben die Studienautoren. So geben 55 Prozent der Befragten an, zu wissen, das beispielsweise Herz-Kreislauferkrankungen durch Veranlagung begünstigt werden, nur 22 Prozent kennt die genetische Disposition für Osteoporose. Hinzu komme eine große Skepsis gegenüber genetischen Behandlungen: "Nur die Hälfte würden in einem hypothetischen Szenario ihre Gene verändern lassen, um damit einer sicheren Krankheit zu entgehen, die bei einem Gentest erkannt wurde", schreibt der Stada-Report. "Besonders hoch ist die Bereitschaft in Spanien (63 Prozent), besonders niedrig in der Schweiz (43 Prozent). Jeder vierte Schweizer hofft einfach, dass die Erkrankung doch nicht eintrete."

Die Stada Arzneimittel Aktiengesellschaft ist ein deutscher Pharmakonzern, der sich auf die Herstellung von Generika und rezeptfreien apothekenpflichtigen Arzneimitteln spezialisiert hat. Stada veröffentlichte seit 2014 jährlich einen Report, Ausnahme ist das Jahr 2018, in dem kein Report erschien.

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