Akkreditierte Labore in der Medizin

Die Positivrate steigt weiter

silv/pm
Praxis
Derzeit werden 1,63 Millionen PCR-Tests pro Woche durchgeführt. Damit ist die Testaktivität leicht rückläufig. Die Labore warnen dennoch vor einer Nutzung der Laborkapazitäten am oberen Limit.

In den vergangenen Wochen waren die deutschlandweit 163 an der Datenerhebung der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) teilnehmenden Labore dauerüberlastet. Mittlerweile hat sich die Lage etwas entspannt: Der ALM e.V. verzeichnet eine leicht rückläufige Tendenz beim Testgeschehen, wenngleich auch auf weiterhin hohem Niveau.

Höchste Positivrate seit März

In der Kalenderwoche 46 (9.-15. November 2020) wurden insgesamt  1.268.659 SARS-CoV-2-PCR-Tests durchgeführt, das sind 12 Prozent weniger als in der Vorwoche. 116.510 davon ergaben einen positiven Befund. Das entspricht einer Positivrate von 9,2 Prozent (zum Vergleich: in der Vorwoche lag dieser Wert bei 8 Prozent). Die aktuelle Positivrate ist die höchste seit Beginn der ALM-Datenerhebung im März 2020.

„In dieser Woche ist auch der Rückstau der wartenden Testungen deutlich niedriger, so dass auch die Testzeit sinkt“, sagte  der ALM-Vorsitzende Dr. Michael Müller bei einer Online-Pressekonferenz. Derzeit liege sie im Bereich zwischen 24 und 72 Stunden. Müller lobte die Mitarbeiter in den Laboren, die seit März in vielen Laboren quasi nonstop arbeiteten. Viele Labore seien an sechs Tagen pro Woche 24 Stunden in Betrieb, einige sogar an sieben Tagen, um die Arbeitslast zu bewältigen. Die Lage habe sich leicht beruhigt, aber die Labor-Mitarbeiter arbeiten immer noch "am oberen Limit".

Gegen anlasslose Tests

Für das Testen ist für den ALM nach wie vor die Nationale Teststrategie die wichtigste Leitlinie. „Dafür ist breites Testen wichtig, aber wir sind gegen anlasslose Tests“, so Wolf Kupatt, ALM-Vorstandsmitglied. Er warnte vor einer neuerlichen Nutzung der Labore bis an die Höchstgrenzen: „Wir sehen es mit Sorge, wenn die Kapazitäten bis an den Anschlag genutzt werden, weil sie nun einmal da sind. Das können wir nicht lange durchhalten.“

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