Deutsches Zentrum für orale Implantologie zum Fachkräftemangel

„Die ZFA-Ausbildung scheitert an bürokratischen Hürden!“

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Immer mehr Praxisinhaberinnen und Praxisinhaber spüren den Fachkräftemangel. Besonders bitter: „Gut integrierten ZFA-Nachwuchskräften aus dem Ausland werden Start und Beendigung der Ausbildung verbaut“, kritisieren Präsident und Vizepräsident des Deutschen Zentrums für orale Implantologie (DZOI).

Zu den von der Bundesagentur für Arbeit einmal jährlich ermittelten sogenannten „Engpassberufen“ gehören inzwischen auch Zahnmedizinische Fachangestellte. Doch anstatt gut integrierten Nachwuchskräften aus dem Ausland die ZFA-Ausbildung in Deutschland zu ermöglichen, erteilt die Ausländerbehörde oft keine Aufenthaltsgenehmigungen. Diese Erfahrung machten unabhängig voneinander DZOI-Präsident Dr. Helmut B. Engels in seiner Praxis in Bonn sowie DZOI-Vizepräsident PD Dr. Dr. Arwed Ludwig an seinem Praxissitz in Kassel, wie sie berichten.

Fall 1: Ausländerbehörde erteilt der Bewerberin keine Aufenthaltserlaubnis

Praxisinhaber Engels hätte gerne zum 1. August 2023 eine Auszubildende für den Beruf der ZFA eingestellt. Die junge Frau, die ursprünglich aus dem Kosovo stammt, aber Engels zufolge sehr gut Deutsch spricht, wollte sich von einer Ausbildung in einem Seniorenheim umorientieren und hatte sich in der Zahnarztpraxis beworben. „Ich bekam einen Anruf vom Jobcenter in Bonn“, berichtet Engels. „Es wurde behauptet, dass die Auszubildende nicht eingestellt werden könne, weil die Ausländerbehörde beim Jobcenter nachgefragt habe, ob es keine anderen Bewerberinnen und Bewerber gebe. Da das Jobcenter dies bejaht hatte, entschied die Ausländerbehörde, der Bewerberin keine Aufenthaltsgenehmigung zu erteilen. Sie konnte ihre Ausbildung bei uns in der Praxis nicht beginnen. Auf die Bitte an das Jobcenter, ob man mir zwei ZFA-Bewerberinnen nennen könne, erhielt ich keine Antwort.“

Fall 2: Auszubildende muss plötzlich ausreisen

Im Fall von DZOI-Vizepräsident Ludwig musste eine Auszubildende, die schon einige Jahre in Deutschland lebt, aber aus dem Kurdengebiet der Türkei kommt, plötzlich zwangsweise ausreisen. Dabei hatte sie bereits zwei Jahre lang ihre ZFA-Ausbildung in der Praxisklinik in Kassel erfolgreich absolviert und sogar schon die Zwischenprüfung bestanden. Nun muss sie ihre Ausbildung unter beziehungsweise abbrechen.

„Dies sind unzumutbare Härten für die betroffenen Menschen und vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels, den auch wir in unseren Praxen erheblich spüren, absolut unverständlich“, rügen die beiden Praxisinhaber.

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