Zentrale Servicestelle für Berufsanerkennung

Ein Lotse für Fachkräfte aus dem Ausland

pr/pm
Praxis
Neue Wege durch den Verfahrensdschungel: Eine Servicestelle zur Berufsanerkennung hilft Fachkräften aus dem Ausland bei der Bewerbung um einen Job in Deutschland.

Die neu eröffnete Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung (ZSBA) ist Anlaufstelle für Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland, die hier eine Stelle suchen. Die ZSBA soll in dem komplexen System der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse in Deutschland eine Lotsenfunktion übernehmen. Dies soll vor allem denjenigen Fachkräften helfen, die sich noch im Ausland befinden und am Anfang ihrer Arbeitssuche in Deutschland stehen.

Die ZSBA wird für eine erste Phase von vier Jahren vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert und ist in der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit in Bonn angesiedelt.

Das Aufgabenspektrum der Servicestelle:

  • Das Angebot richtet sich an Fachkräfte, die im Ausland leben und in Deutschland arbeiten wollen. Die ZSBA ist für sie zentraler Ansprechpartner und bietet Beratung und Begleitung durch das Verfahren der beruflichen Anerkennung und das Visumverfahren bis zur Einreise nach Deutschland. Gleichzeitig entlastet sie die zuständigen Stellen in Deutschland von der zeitintensiven Beratung und Kommunikation von Anfragenden aus dem Ausland. Ziel ist, dass dadurch die Anerkennungsverfahren transparenter und schneller werden.

  • In der ZSBA ist derzeit mit 21 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestückt, im Laufe des Jahres sollen sie bis auf 30 Kräfte ausgeweitet werden. Die Beratenden verfügen alle über sehr gute Sprachkenntnissen, auch über Englisch hinaus. Die Beratung erfolgt telefonisch oder elektronisch, auch über Skype und Videochat. Wenn sich eine Fachkraft an die zentrale Servicestelle wendet, berät diese sie als erstes intensiv über das Anerkennungsverfahren und die Perspektiven. Sie berät dazu, in welchen Regionen sich mit der spezifischen Qualifikation gute Arbeitsmöglichkeiten finden lassen und vermittelt auch Kontakte zu Arbeitgebern.

  • Die ZSBA hilft dann den Antragstellenden bei der Zusammenstellung der notwendigen Unterlagen für das Anerkennungsverfahren, prüft die Unterlagen auf Vollständigkeit und leitet sie mit Einwilligung der ausländischen Fachkraft an die zuständige Stelle weiter. Die Vorprüfung beschleunigt das Verfahren, denn die Behörden haben dann gleich die notwendigen Unterlagen, um mit der Bearbeitung beginnen zu können.

  • Die Servicestelle nimmt den Anerkennungssuchenden die Kommunikation mit den Behörden ab und berät auch über die nächsten Schritte, zum Beispiel bei der Vermittlung von Qualifizierungsangeboten, wenn Lücken im Vergleich zur deutschen Ausbildung festgestellt werden. Dabei arbeitet sie eng mit den regionalen Beratungseinrichtungen im Deutschland zusammen.

Make it In Germany!

Die Servicestelle betreibt laut Auskunft des Bundesministeriums für Bildung und Forschung selber keine Anwerbung, die Werbung geschieht ganz wesentlich durch das Internetportal der Bundesregierung „Make-it In Germany“. Diese Plattform für die Gewinnung von internationalen Fachkräften soll weiter ausgebaut werden. Die ZSBA versteht sich dem Ministerium zufolge als wesentlicher Baustein in der Strategie der Bundesregierung zur Gewinnung ausländischer Fachkräfte. Sie schließt eine Lücke im Portfolio der bisherigen Beratungsangebote, denn sie steht überregional und zentral als Ansprechpartner für Fachkräfte aus dem Ausland zur Verfügung.

So bietet die ZSBA ein unverbindliches Serviceangebot und ist auch keine einheitliche oder zuständige Stelle. Das heißt: Die ZSBA trifft keine Entscheidung über die Anerkennung und löst auch keine Fristen aus, wenn sie Dokumente zur Vorprüfung entgegennimmt.

Das Portal www.make-it-in-germany.com ist das mehrsprachige Portal der Bundesregierung für Fachkräfte aus dem Ausland. Es informiert Einwanderungsinteressierte, wie sie ihren Weg nach Deutschland erfolgreich gestalten können – von den Vorbereitungen im Herkunftsland bis zur Ankunft und den ersten Schritten in Deutschland. Die ZSBA ergänzt das Informationsangebot des Informationsportals der Bundesregierung „Anerkennung in Deutschland“ und vertieft die dort angebotene Erstberatung durch die Hotline „Arbeiten und Leben in Deutschland“.

Die antragsstärksten Berufe zur Anerkennung in Deutschland 2018

Die antragsstärksten Berufe zur Anerkennung in Deutschland 2018

Gesundheits- und Krankenpfleger: 11.490

Ärzte: 6.162

Physiotherapeuten: 948

Kauffrau/-mann für Büromanagement: 864

Apotheker: 795

Zahnärzte: 753

Elektroniker: 543

Kfz-Mechatroniker: 327

Quelle: BIBB

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