Titandioxid in Zahnpasta

Einige Hersteller verzichten auf potenziell erbgutschädigenden Stoff

mg
Gesellschaft
Mitte Mai hat die Europäische Union den Lebensmittelzusatzstoff Titandioxid als „nicht mehr sicher“ eingestuft. Jetzt kündigen einige Zahnpasta-Hersteller einen Verzicht auf den Weißfarbstoff an – andere nicht.

Einer Recherche von Buzzfeed News Deutschland zufolge kündigen mehrere Hersteller an, Titandioxid aus ihren Produkten zu verbannen, so etwa die Drogeriekette dm bei ihrer Eigenmarke Dontodent. Man verfolge nicht nur die wissenschaftlichen Entwicklungen, sondern „auch die Bedürfnisse unserer Kunden”, erklärt dm-Geschäftsführerin Kerstin Erbe gegenüber Buzzfeed. „In diesem Zusammenhang arbeiten wir bereits seit einiger Zeit an Rezepturen ohne Titandioxid, die wir unseren Kunden hoffentlich bald zur Verfügung stellen können.”

Einziges Gegenargument: Bisher fehle es noch an geeigneten Alternativen, um die vom Kunden gewohnte weiß-transluzente Optik auch ohne Titandioxid zu erreichen. Denn wenn in der Rezeptur einfach auf das Weißpigment verzichtet wird, würde die Zahncreme in der Regel eine gräuliche Farbe annehmen, erklärt Erbe.

Auch der Unilever-Konzern gibt auf Anfrage an, aufgrund von „verändernden Verbraucherpräferenzen” schrittweise auf Titandioxid-freie Zahnpflegeprodukte umstellen zu wollen. Gleichlautende Äußerungen bekommt das Nachrichtenportal von Dentinox (Nenedent) zu hören.

Andere Hersteller sehen offenbar wenig bis keinen Handlungsbedarf: Colgate-Palmolive (Colgate, Dentagard) gibt kein Statement ab,  GlaxoSmithKline (Odol) ging auf konkrete Fragen nicht ein, ebenso die Drogeriekette Rossmann. Man prüfe „aktuell” die Datenlage. Procter & Gamble (Oral-B, blend-a-med) nimmt auf diesen hingegen konkret Bezug und sieht „nach derzeitigem Kenntnisstand kein Sicherheitsrisiko”

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