Studie zeigt Erfahrungen mit den Gesundheitsdiensten

Fast die Hälfte aller Briten hat keinen NHS-Zahnarzt

mg
Gesellschaft
47,9 Prozent aller Briten haben keinen NHS-Zahnarzt, zeigt eine Studie. Und wer einen sucht, ist in neun von zehn Fällen aufgeschmissen.

Der Health Insight Survey wird vom Nationalen Gesundheitsdienst NHS England in Auftrag gegeben und fragt in der erwachsenen Bevölkerung regelmäßig Erfahrungen mit Apotheken sowie Haus- und Zahnärzten ab. Jetzt erschienen die Ergebnisse der Befragungswelle vom 23. Juli bis 15. August 2024.

Gut die Hälfte der Befragten (52,1 Prozent) gab darin an, einen NHS-Zahnarzt zu haben. Und von denjenigen, die in den vergangenen 28 Tagen einen NHS-Zahnarzttermin wahrgenommen haben, waren 89,5 Prozent „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ mit der Versorgung. Wer jedoch keinen NHS-Zahnarzt hat und in den vergangenen 28 Tagen versucht hatten, einen Termin zu vereinbaren, blieb in neun von zehn Fällen (90,6 Prozent) erfolglos, heißt es weiter. 34,2 Prozent haben laut Umfrage einen privaten Zahnarzt, 13,5 Prozent überhaupt keinen Zahnarzt und 0,2 Prozent der Befragten gaben an, mit ihren Beschwerden eine Zahnklinik aufgesucht zu haben.

Von denjenigen, die versuchten, Zugang zur NHS-Zahnmedizin zu erhalten, aber keinen Zahnarzt hatten, gaben 33,5 Prozent an, einen dringenden Bedarf zu haben: mehr als ein Fünftel (21,3 Prozent) berichtet über Schmerzen.

BDA: NHS-Zahnmedizin hat für Neupatienten faktisch aufgehört zu existieren

Jüngst berichtete der Branchendienst dentistry.co.uk darüber, dass mehr als 100 Menschen bereits nachts um 2.30 Uhr in Warrington Schlange standen, um einen Platz bei einem NHS-Zahnarzt zu bekommen. Dabei gilt der Nordwesten laut Health Insight Survey als die am besten mit NHS-Zahnärzten versorgte Region. Eddie Crouch, der Vorsitzende der British Dental Association, kommentierte, dies sei „eine Erinnerung daran, dass die Zahnmedizin des NHS für neue Patienten faktisch aufgehört hat zu existieren.“ Die Versorgungskrise erhöhe den Druck und zwinge einige zum Besuch von Privatzahnärzten, „während andere einfach auf die notwendige Versorgung verzichten“. Er mahnte, es werde weiterhin zu „verzweifelten Szenen vor Zahnarztpraxen im ganzen Land“ kommen, bis es endlich echte Reformen gebe.

Ungleich besser sieht die Situation laut Umfrage bei der NHS-Versorgung von Hausärzten aus: Danach waren 94,3 Prozent der Erwachsenen erfolgreich mit dem Versuch, in den vergangenen 28 Tagen Kontakt zu ihrer Hausarztpraxis aufzunehmen. Den meisten (76,8 Prozent) gelang dies noch am selben Tag. Von denjenigen, die in den vergangenen 28 Tagen versucht haben, ihre Hausarztpraxis zu kontaktieren, bewerteten 67,4 Prozent der Erwachsenen ihre Gesamterfahrung mit ihrer Hausarztpraxis entweder als „sehr gut“ oder „gut“.

Gut scheint auch die Apothekenversorgung zu sein, auch wenn sich hier der Medikamentenengpass bemerkbar macht: 85 Prozent derjenigen, die in den vergangenen 28 Tagen eine NHS-Apotheke in Anspruch genommen hatten, waren mit der letzten Dienstleistung, die sie erhalten hatten, „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ – 20 Prozent hatten hingegen ein Problem mit der Verfügbarkeit des verschriebenen Präparats.

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