Deutsche Zahnmedizin im internationalen Vergleich

Frankenberger: „Erfolgreich trotz chronischer Unterfinanzierung“

br/pm
DGZMK-Präsident Prof. Dr. Roland Frankenberger weist auf eine neue Studie hin, die die deutsche zahnmedizinische Forschung im internationalen Vergleich erheblich besser zeigt als bisher dargestellt.

Wer die starke Beteiligung deutscher Zahnmediziner bei internationalen wissenschaftlichen Projekten kennt – wie beispielsweise bei der jüngsten Leitlinie der EFP –, wundert sich über Kritik, die der deutschen Zahnmedizin zu wenig hochwertige, international beachtete Forschung vorhält. Zwischenzeitlich sind nun auch die Kritiker in die Kritik geraten, denn scheinbar objektive Qualitätskriterien wie beispielsweise der Journal Impact Factor werden seit geraumer Zeit valide hinterfragt. In diesem Kontext stellt sich die Frage, anhand welcher Parameter und Vergleichsmaßstäbe internationale Konkurrenzfähigkeit überhaupt gemessen werden kann.

Die DGZMK weist dazu in einer Pressemitteilung auf eine aktuelle Studie der Stanford University hin. Die Autoren der Studie um Ioannidis et al. haben ein Modell entwickelt, das auf der einen Seite die einflussreichsten 100.000 Wissenschaftler weltweit rankte, darüber hinaus aber auch die Top zwei Prozent der Wissenschaftler in jeder Disziplin – Zahnmedizin ist hier eine Subdisziplin von „Clinical Medicine”. Dieses extrem umfangreiche Excel-Sheet listet eine ganze Reihe von Parametern wie den h-Index, einen neuen sogenannten „Composite Index” und weitere Zitationscharakteristika. So finden sich deutsche Zahnmediziner sowohl fachunabhängig in den „oberen 100k” als auch mit mehr als 80 Personen innerhalb der Top zwei Prozent der Zahnmediziner weltweit.

„Endlich sind hier die vielfachen wissenschaftlichen Anstrengungen der deutschen Zahnmedizin international schwarz auf weiß sichtbar”, stellt der Präsident der DGZMK, Prof. Dr. Roland Frankenberger heraus. „Das zeigt erfreulicherweise eines ganz klar: wir stehen im internationalen Vergleich wirklich gut da – trotz der wiederholt von uns angeprangerten chronischen Unterfinanzierung innerhalb der medizinischen Fakultäten. Und: Ein globaler wissenschaftlicher Kompetenzvergleich innerhalb des eigenen Faches ist wesentlich gerechter als der meist unfaire Vergleich mit medizinischen Disziplinen wie Mikrobiologie oder Onkologie”.  

Studie der Standford University: Ioannidis JPA, Boyack KW, Baas J. Updated science-wide author databases of standardized citation indicators. PLoS Biol 2020 Oct 16;18(10):e3000918,https://doi.org/10.1371/journal.pbio.3000918

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