Franz-Josef Kramer übernimmt MKG-Chirurgie
Kramer kommt von der Universitätsmedizin Göttingen, wo er als Leitender Oberarzt in der MKG-Chirurgie tätig war. Seine akademische Ausbildung führte ihn unter anderem an die Universität Harvard in Boston (USA), wo er sich mit den biologischen Entstehungsprozessen des Gesichtsschädels auseinandersetzte.
Wie das Universitätsklinikum Bonn mitteilt, will Kramer das ausgedehnte Behandlungsspektrum am Standort Bonn – von der Weisheitszahnentfernung über Implantat-getragenen Zahnersatz bis hin zur Korrektur von Kieferfehlstellungen – weiter ausbauen. Dabei setzt er vor allem Akzente in der Behandlung von angeborenen Fehlbildungen und der Tumorchirurgie im Kiefer- und Gesichtsbereich.
"Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist dabei ein Schlüssel für optimale Behandlungsergebnisse", erläutert Kramer. Er freue sich auf die enge Zusammenarbeit unter anderem mit den Kieferorthopäden und den HNO-Ärzten am Bonner Standort in der Behandlung von jungen und erwachsenen Patienten.
"Je besser wir den Tumor verstehen, desto effektiver können wir ihn in Zukunft therapieren"
Außerdem untersuchen Kramer und sein Team mit zell- und molekularbiologischen Methoden die gegenseitige Beeinflussung von Tumorzellen und benachbartem Gewebe: "Je besser wir den Tumor verstehen, desto effektiver können wir ihn in Zukunft therapieren."
Krebserkrankungen in der Mundhöhle zählen mit sechs Prozent aller Tumorerkrankungen zu den weltweit häufigsten Malignomen. Die Behandlung von bösartigen Tumoren im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich erfordert fast immer deren Entfernung.
"Wir können uns mit intraoperativen Navigationssystemen in der komplexen Anatomie des Kopf-Hals-Bereiches präzise orientieren und unsere Rekonstruktionstechniken der Defektgeometrie dreidimensional anpassen", erläutert Kramer. Dennoch sei es günstiger, in einem möglichst frühen Erkrankungsstadium mit der Behandlung zu beginnen, um die besten Ergebnisse zu erzielen: "Die Früherkennung von Haut- und Mundschleimhautveränderungen ist für die Prognose des Krankheitsverlaufs von entscheidender Bedeutung."
Kramer ist dem Ruf an die Bonner Universität gern gefolgt: "Bonn ist eine spannende Stadt mit einem aktiven Universitätsleben und einer hohen Internationalität", sagt der Familienvater von zwei Kindern im Alter von sieben und neun Jahren. Jetzt freue er sich, seine neue Heimat zu entdecken.