Frauen leben länger, ihre Implantate auch

sf/pm
Zahnmedizin
Bei Frauen ist das Risiko geringfügig geringer als bei Männern, ein Zahnimplantat zu verlieren. Das zeigt eine Analyse von 10.000 Implantaten, die in den vergangenen 20 Jahren gesetzt wurden.

"Das Verlustrisiko von Zahnimplantaten ist generell gering", konstatiert die Deutsche Gesellschaft für Implantologie im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich e.V. (DGI) zum 27. DGI-Kongress in Frankfurt am Main. Gleichwohl hätten ältere Implantatsysteme ein etwas höheres Verlustrisiko als moderne. Bei Frauen sei das Risiko eines Implantatverlusts geringfügig geringer ist als bei Männern.

„Frauen leben länger, ihre Implantate auch“, meint Dr. Wolfram Knöfler (Leipzig), der die Ergebnisse der Studie in Frankfurt präsentierte. Er wertete zusammen mit Kollegen von zwei anderen Zentren die Behandlungsergebnisse von über 3.000 Patienten aus, die in den neuen Bundesländern seit 1991 mit insgesamt 10.000 Implantaten versorgt worden waren.

Erfolgsquote nach fünf Jahren bei über 90 Prozent

Eine Vielzahl von Studien belege demnach die guten Erfolgsraten einer Implantattherapie: Je nach Indikation und Position liegt die Erfolgsquote nach fünf Jahren bei über 90 Prozent. Auch Analysen nach zehn Jahren bestätigen die guten Ergebnisse.

„Insgesamt sind die Überlebensraten hoch“, erklärte Knöfler. Bei modernen Systemen liegen die Erfolgsraten auch nach 20 Jahren noch bei 90 Prozent, bei älteren Systemen etwas darunter.

Verlust zumeist im ersten JahrWenn Implantate verloren gehen, geschehe dies meist im ersten Jahr, etwa dann, wenn die künstliche Zahnwurzel zu früh belastet wird oder aus anderen Gründen nicht richtig einheilt. Das Verlustrisiko von Zahnimplantaten wird laut DGI von verschiedenen Faktoren bestimmt. So spielten etwa der Ort der Implantation im Kiefer und die Indikation eine Rolle.

Wird ein einzelner Zahn durch ein Implantat ersetzt, seien die Erfolgsraten höher als bei Brückenkonstruktionen. Im zahnlosen Oberkiefer seien die Verlustraten höher als im zahnlosen Unterkiefer. Der Knochenaufbau beeinflusse die Verlustrate demnach nicht. Auch Länge und Durchmesser der Implantate spielten eine Rolle. Bei einer Versorgung mit kürzeren (unter 10 Millimeter) und/oder dünneren Implantaten steige das Verlustrisiko.

Je kleiner die Oberfläche, desto geringer die Überlebensrate

„Je kleiner die Oberfläche des Implantats, die sich mit dem umgebenden Knochengewebe verbinden kann, desto geringer ist die Überlebensrate“, sagte  Knöfler. Hingegen beeinflusse eine erforderliche Augmentation die Überlebensraten nicht. Diese waren bei Implantaten mit und ohne Augmentation vergleichbar.

Am besten seien die Therapieergebnisse bei einem Einzelzahnimplantat, wenn die Implantation frühzeitig erfolge. „Darum sollte jeder verlorene Zahn zeitnah durch ein Implantat ersetzt werden“, plädierte Knöfler.

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