KZBV-Vertreterversammlung

"Gefragt ist ein enges Zusammenspiel von Politik und Selbstverwaltung"

mg/pm
Mit Blick auf den politischen Neuanfang in Deutschland hat die Vertreterversammlung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) im engen Schulterschluss mit Bundeszahnärztekammer (BZÄK) und der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) grundlegende Forderungen und Erwartungen an die künftige Bundesregierung formuliert.

Die klare Absage der Ampel an eine Bürgerversicherung bewertete der KZBV-Vorsitzende Dr. Wolfgang Eßer als gute Nachricht. Dass Prävention und Vorsorge ein wichtiges Thema der künftigen Regierung sein wird, begrüßte er ebenso wie das Ziel einer bedarfsgerechten Gesundheitsversorgung in der Stadt und auf dem Land.

Er kritisierte dagegen die aus Sicht der Zahnärzteschaft bedauernswerte Tatsache, dass die  AG Gesundheit und Pflege in ihrem Papier kein Wort zur Stärkung von Freiberuflichkeit und Selbstverwaltung verliere und weder zur Eindämmung der fortschreitenden Vergewerblichung und Kommerzialisierung des Gesundheitswesens durch Hedgefonds und Private Equity-Gesellschaften Stellung beziehe noch Maßnahmen zur Förderung der Niederlassungsbereitschaft von jungen Zahnärztinnen und Zahnärzten enthalte.

ein enges Zusammenspiel von Politik und Selbstverwaltung

„Gerade in der aktuellen Corona-Krise hat sich einmal mehr bewiesen, von welch entscheidender Bedeutung die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen ist”, sagte Eßer. Anders als die Politik sei sie nahe am Versorgungsgeschehen und trage mit ihrer Expertise, Kompetenz und Leistungsfähigkeit wesentlich dazu bei, selbst Krisensituationen wie die aktuelle zu bewältigen.

Eßer: „Gefragt ist jetzt ein enges Zusammenspiel von Politik und Selbstverwaltung. Während sich der Gesetzgeber auf eine sinnvolle Rahmensetzung beschränken sollte, muss der Selbstverwaltung der notwendige Gestaltungsspielraum gegeben werden – ohne kleinteilige Regelungsvorgaben und Sanktionen.”

In seiner Rede forderte Eßer darüber hinaus eine an der Berufswirklichkeit der Heilberufe ausgerichtete Digitalisierungsstrategie der neuen Bundesregierung: „Die Praxen brauchen eine stabile, sichere und alltagstaugliche TI.” Außerdem verlangte Eßer unter dem Motto: „Weg mit Bürokratie, mehr Zeit für unsere Patientinnen und Patienten” wirksame Maßnahmen gegen die überbordende Bürokratie.

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