Barmer-Umfrage

Gesundheits-Apps auf Rezept: Ärzte fühlen sich für Beratung noch nicht vorbereitet

pr/pm
Praxis
Ärzte stehen der Verordnung von Gesundheits-Apps offen gegenüber. Sie fühlen sich allerdings für eine Beratung der Patienten über diese Apps schlecht gewappnet, ergab eine Umfrage der Barmer Krankenkasse.

Der Verordnung von Gesundheits-Apps für Patienten stehen 42 Prozent der Ärzte positiv gegenüber. Weitere 48 Prozent sind dafür teilweise offen. Das ergab eine Umfrage der Barmer unter 1.000 Ärztinnen und Ärzten von März bis Mai dieses Jahres.

Allerdings fühlen sich 56 Prozent noch nicht ausreichend für die Beratung rund um die Apps gewappnet. In Kürze können Mediziner erste vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) gelistete Gesundheits-Apps verschreiben. Festgelegt ist die Verordnung der sogenannten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) im Digitale-Versorgung-Gesetz.

Der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Prof. Dr. Christoph Straub, erklärte, dass Gesundheits-Apps dazu beitragen können, die Patientenversorgung deutlich zu verbessern. Jedoch müssten sich die Rahmenbedingungen noch stärker am ärztlichen Versorgungsalltag orientieren. „Die Ärztinnen und Ärzte müssen schnell und einfach die passende App mit dem größtmöglichen Nutzen verordnen können, ohne großen zusätzlichen Aufwand“, sagte Straub.

Ein Überblick über das App-Angebot wäre hilfreich

Laut Umfrage wünschen sich 74 Prozent der Befragten einen Überblick über das bestehende App-Angebot. Um eine Gesundheits-App einschätzen und einsetzen zu können, seien kurze Steckbriefe mit allen relevanten Fakten hilfreich, führte Straub weiter aus.

Dazu habe die Kasse im vergangenen Jahr ein Pilotprojekt mit einer digitalen Toolbox gestartet, die elf Gesundheits-Apps enthält, so Straub. Die Apps seien von Ärztinnen und Ärzten ausgewählt worden, die Beschreibung der Apps war auch in Flyern beschrieben. Damit seien die Apps unkompliziert einsetzbar.

Zum Zeitpunkt der Umfrage sei das Interesse an den Apps noch gering gewesen, betonte Straub weiter. So seien 47 Prozent der Ärzte noch nie danach gefragt worden. Sobald die ersten Apps erstattungsfähig seien, werde die Nachfrage ansteigen, prognostizierte er.

Straub forderte, dass die Ärztekammern, Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) und Krankenkassen der Ärzteschaft verstärkt Informationen zu Gesundheits-Apps bereitstellen sollen. Darüber hinaus solle das BfArM einen Steckbrief je Anwendung als Download bereithalten.

Das Pilotprojekt

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