Medizin

Höhepunkt der Zeckenwelle ist vorbei

ck/pm
Nachrichten
In den beiden am meisten von Zecken betroffenen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg ist die Zahl der an FSME erkrankten Menschen in den Monaten Januar bis Juli im Vergleich zu 2013 zurückgegangen.

„In beiden Bundesländern ist die Zahl gegenüber den ersten sieben Monaten 2013 deutlich gesunken und ist damit wieder ungefähr auf dem Stand von 2012“, erläutert die Parasitologin Prof. Dr. Ute Mackenstedt von der Universität Hohenheim.

Vor allem betroffen: Baden-Württemberg und Bayern

In Bayern waren es 54 Infizierte gegenüber 83 im Vorjahr und in Baden-Württemberg 34 gegenüber 68 im Jahr 2013. Auf den Plätzen 3 und 4 folgen Hessen mit 6 und Sachsen mit 4 Erkrankten. Sehr hohe Fallzahlen gab es in den Jahren 2005 (432) und 2006 (546). Regelmäßig tritt die FSME auch in Hessen, Thüringen, Sachsen und in Rheinland-Pfalz auf.

Verbreitung der FSME in Deutschland

Die Hauptverbreitungsgebiete der FSME in Deutschland liegen in Bayern und Baden-Württemberg. Zudem gelten einige Landkreise in Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen als Risikogebiete. Einzelne FSME-Fälle und infizierte Zecken wurden aber auch aus anderen Bundesländern gemeldet. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind bis zu etwa drei Prozent der Zecken in einem FSME-Gebiet infiziert.

Das Vorkommen von Borrelien in Zecken schwankt regional sehr stark und kann bis zu 30 Prozent betragen. In der Bundesrepublik haben 5,8 Prozent der Frauen und 13 Prozent der Männer Antikörper - ein Zeichen dafür, dass sie vermutlich bereits mindestens einmal Kontakt mit den Erregern hatten. Nur rund ein Prozent der Infizierten entwickelt Krankheitssymptome.

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Krankheit. Das Virus greift das zentrale Nervensystem des Menschen an. Das FSME-Virus wird in erster Linie von Zecken auf den Menschen übertragen. Es sind jedoch auch einige wenige Fälle bekannt, bei denen der Genuss von Rohmilch von FSME-infizierten Kühen oder Ziegen die Krankheit ausgelöst hat. Die Gefahr, nach einem Zeckenstich in den Risikogebieten an FSME zu erkranken, liegt neuen Erkenntnissen zufolge bei 1 zu 150. Nicht jede FSME-Infektion führt zu einem schweren Krankheitsverlauf. Die Mediziner haben bisher noch nicht herausfinden können, warum es bei einigen Menschen zu schweren Erkrankungen kommt und diese sogar daran sterben, während andere FSME-Infizierte nur leicht oder gar nicht erkranken. Sicher ist, dass das Alter der Infizierten eine wichtige Rolle spielt. Je älter die Person, umso schlimmer kann die FSME verlaufen.

Gartenbesitzer gesucht

Die Bedeutung der Gärten bei FSME wurde bisher unterschätzt und das Infektionsrisiko vor allem mit Freizeitaktivitäten in Wäldern und Wiesen verbunden. Deswegen will die Universität Hohenheim für eine Studie Gärten in Stuttgart und Umgebung auf Zeckenbefall untersuchen. Dafür werden noch Grundstücksbesitzer gesucht, die ihren Garten für die Untersuchungen zur Verfügung stellen. Der Garten sollte dabei mindestens 400 Quadratmeter umfassen. Nähere Informationen gibt es bei Prof. Dr. Ute Mackenstedt (mackenstedt@uni-hohenheim.de,zecken-im-garten.uni-hohenheim.de).

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