apoBank-Umfrage

Investitionsabsicht von Zahnärzten sinkt um 59 Prozent

mg/pm
Praxis
Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) hat von gut 300 Heilberuflern ein Stimmungsbild zu den Pandemiefolgen eingeholt. Viele Zahnärzte beklagen mehr Arbeit bei weniger Umsatz und erschwerter Materialbeschaffung.

In wirtschaftlicher Hinsicht hat sich die Lage in Praxen und Apotheken im Vergleich zum April 2020 zwar leicht entschärft, doch noch immer kämpfen 44 Prozent der Befragten mit rückläufigen Umsätzen und 40 Prozent verzeichnen geringere Patienten- und Kundenzahlen.

Jeder Fünfte hat Probleme, die Betriebskredite zu bedienen

Auch die Liquidität im Praxis- beziehungsweise Apothekenbetrieb ist demnach für einige Inhaber durchaus noch eine Herausforderung: Das Begleichen von laufenden Zahlungen stellt auch nach einem Jahr Pandemie noch 28 Prozent der Befragten vor eine schwierige Aufgabe, schreibt die Bank . „Das Bedienen der Betriebskredite ist für jeden Fünften herausfordernd.”

Detailauswertung Zahnärzte

Detailauswertung Zahnärzte

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Viele Zahnärzte beklagen mehr Arbeit bei weniger Umsatz und erschwerter Materialbeschaffung. | apoBank

Um ihren Betrieb aufrechtzuerhalten, haben in den vergangenen 12 Monaten 21 Prozent der befragten selbstständigen Heilberufler staatliche Unterstützung, etwa Überbrückungshilfen oder steuerliche Hilfsmaßnahmen, beantragt. Von der Möglichkeit der Kurzarbeit haben vor allem niedergelassene Zahnärzte Gebrauch gemacht.

Kurzarbeit beanspruchten besonders Zahnärzte

Immerhin 10 Prozent der Befragten mussten im Zuge der Pandemie Personal entlassen und für weitere 12 Prozent ist dieser Schritt in Zukunft denkbar, meldet die apoBank. Nur in seltenen Fällen war eine vorübergehende Schließung der Praxis oder Apotheke (9 Prozent) beziehungsweise das Aussetzen bestehender Kredite (3 Prozent) eine notwendige Option.

Materialbeschaffung bleibt eine Herausforderung

Rund die Hälfte der Niedergelassenen verzichtete aufgrund der Pandemie auf bereits geplante Investitionen in die Praxis oder Apotheke – besonders hoch ist der Wert bei Zahnärzten (siehe Kasten). Lediglich 13 Prozent aller Befragten meldeten hier eine steigende Tendenz. Diese Zahl deckt sich nach Bankangaben allerdings mit dem Anteil derjenigen Heilberufler, die vermehrt auf digitale Methoden, wie die Videosprechstunde, gesetzt haben, um eine kontaktlose Behandlung und Betreuung zu ermöglichen.

Die Beschaffung von Waren und Verbrauchsmaterialien gehört für 68 Prozent der Befragten (79 Prozent der Zahnärzte) auch nach einem Jahr Pandemie zu den anstrengendsten Aufgaben. Eine weitere häufige Herausforderung, die es zu meistern gilt, ist für 62 Prozent (63 Prozent der Zahnärzte) die Planung des Personaleinsatzes.

Das Arbeitspensum steigt

So lange Patienten- und Kundenzahlen rückläufig bleiben oder Mitarbeiter an Corona erkranken, müssen Betriebsabläufe verändert und Sprechstundenzeiten angepasst werden. Das alles sind offensichtlich auch Gründe für das gestiegene Arbeitspensum, das von 60 Prozent der Befragten (50 Prozent der Zahnärzte) gemeldet wird, lautet das Fazit der apoBank.

Die Befragung fand vom 1. April bis 9. Mai 2021 online über das hauseigene Umfragetool der apoBank statt. Es beteiligten sich 389 Heilberufler, darunter 113 Zahnärzte, 172 Humanärzte (118 Fachärzte, 54 Hausärzte) sowie 104 Apotheker.

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