Repräsentative Bitkom-Umfrage

Mehr als jeder zweite Deutsche für digitalen Impfpass

mg/pm
Gesellschaft
Drei Viertel der Deutschen empfinden die Terminvergabe für die Corona-Impfungen chaotisch, fast genauso viele wollen sich impfen lassen – und jeder zweite möchte das auch digital dokumentieren.

Einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom zufolge wünschen sich 85 Prozent der Bundesbürger mehr Tempo bei der Corona-Impfung in Deutschland – zugleich empfinden hier 75 Prozent die Organisation als chaotisch.

Dennoch ist die Impfbereitschaft etwas gestiegen: Anfang Februar sagten 72 Prozent der Befragten, dass sie sich voraussichtlich gegen SARS-CoV-2 impfen lassen wollen. Ende Januar waren es nur 62 Prozent ( zm berichtete ). Einen schlechteren Wert in der EU gab es zu diesem Zeitpunkt nur in Frankreich (48 Prozent).

Kommt der Impfpass in die Corona-Warn-App?

Gleichzeitig wünscht sich mehr als jeder zweite Deutsche (56 Prozent), dass die Corona-Warn-App um einen digitalen Impfpass erweitert wird. Generell stößt der für 2022 geplante digitale Impfpass bei den Befragten auf großes Interesse, teilt die Bitkom mit. 64 Prozent der Befürworter wollen ihn etwa per Smartphone-App anstelle des gelben Impfpasses aus Papier nutzen.

Die Mehrheit derjenigen, die den digitalen Impfpass ablehnen, sorgt sich um den Datenschutz (60 Prozent), hat kein entsprechendes Smartphone oder Tablet (31 Prozent) oder bevorzugt schlicht einen Impfpass aus Papier (29 Prozent).

Nur 6 Prozent konnten den Impftermin reibungslos vereinbaren

Bei der Terminvereinbarung stehen digitale Lösungen hoch im Kurs: Mehr als die Hälfte der Deutschen (59 Prozent) wünscht sich eine Online-Lösung, wie sie manche Bundesländer bereits anbieten. 27 Prozent ziehen eine telefonische Terminvereinbarung vor. Aktuell ist die Terminvergabe von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt.

In der Praxis funktionieren diese Lösungen scheinbar häufig nur unzureichend: Fast jeder Zweite (49 Prozent) hat bis Anfang Februar versucht, telefonisch oder online einen Impftermin für sich selbst oder eine andere Person zu vereinbaren, aber nur 6 Prozent ist das reibungslos gelungen. Viele sind an überlasteten Hotlines oder Buchungsplattformen gescheitert: Fast jede(r) Dritte (29 Prozent) hat nach eigener Aussage mehr als 50-mal versucht, online oder per Telefon einen Impftermin zu vereinbaren.

Perspektivisch will die Hälfte der Deutschen die Warn-App nutzen

Bitkom führte bereits im Januar eine repräsentative Umfrage zur Corona-Warn-App durch. Danach hatte damals knapp jeder Dritte die App (32 Prozent) installiert, weitere 17 Prozent wollen dies künftig tun. Insgesamt sind 85 Prozent aller Befragten der Meinung, die App sollte durch Zusatzfunktionen erweitert werden, um die Gesundheitsämter zu entlasten. 57 Prozent wünschen sich sogar konkrete Anreize, um die Nutzung der Corona-Warn-App voranzutreiben.

Hinweis zur Methodik

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