Mundkrebsrisiko in Kiel besonders hoch
Der Krebsatlas Schleswig-Holstein zeigt, dass im Raum Kiel mehr Menschen an Mund- und Rachenkrebs erkranken als im Landesdurchschnitt. Im Jahr 2013 erhielten 54 Kieler eine Mund- beziehungsweise Rachenkrebsdiagnose. Die wenigsten Neuerkrankungen hingegen gab es in Flensburg: Bei 16 Einwohnern wurde Mund- oder Rachenkrebs diagnostiziert.
Beim malignen Melanom, dem sogenannten schwarzen Hautkrebs, gibt es höhere Erkrankungsraten im Südosten Schleswig-Holsteins. Beim Brustkrebs sind die Unterschiede innerhalb des Landes bezogen auf das Risiko einer Neuerkrankung eher gering.
Insgesamt "tritt kein Gebiet durch auffallend hohe Raten hervor", erläutert der Leiter des Krebsregisters Alexander Katalinic. Die Unterschiede hinsichtlich der Krebsinzidenz, der Krebssterblichkeit und der Überlebenszeit nach einer Krebsdiagnose seien sehr viel geringer, als man angenommen hat.
Datenfülle ist bundesweit einmalig
Für die mehr als 1.000 Gemeinden sowie 170 Regionen des Landes zeigt derKrebsatlas, wie sich Erkrankungsrisiko, Überlebenszeiten und Krebssterblichkeit räumlich verteilen. Von 2001 bis 2010 wurden fast 250.000 Krebserkrankungen analysiert und für die Kartendarstellung aufbereitet. Für 18 einzelne Krebsarten und für die Kategorie „Krebs gesamt“ haben Wissenschaftler im Krebsregister Karten, Tabellen und Diagramme erstellt.
Damit ergibt sich ein bisher einmaliges detailliertes Bild von der Krankheitsbelastung der Bevölkerung in Schleswig-Holstein. Mehr als zwei Jahre hat das wissenschaftliche Team vom Krebsregister daran gearbeitet.