Nach Evidenz-Debatte: Kritikpunkte am IQWiG-Vorbericht wurden umgesetzt
„Meine Meinung zum IQWiG-Vorbericht? Die Wörter, die mir spontan in den Sinn kommen, dürfen Sie gar nicht drucken, so wütend bin ich!“ Nicht nur aus den Büroräumen der Unikliniken hörte man im Frühjahr 2017 solche Ausrufe. Die Reaktionen auf den Vorbericht des IQWiG zu Parodontitistherapien reichten von ungläubigem Entsetzen über Kopfschütteln bis zum Türenknallen.
Der Grund: Das IQWiG hatte einen Großteil der Parodontaltherapie mangels Evidenz quasi über Nacht für nutzlos erklärt. Die Zahnärzteschaft wollte sich damit nicht zufrieden geben und hatte deutliche Kritik an den Methoden des IQWiG geübt.
Jetzt wurde in Köln der Abschlussbericht " Systematische Behandlung von Parodontopathien " veröffentlicht. "Wir begrüßen die Ergebnisse des IQWiG in weiten Teilen, eröffnen sie doch die Möglichkeit, in den anstehenden Beratungen im Gemeinsamen Bundesausschuss substanzielle Verbesserungen im Kampf gegen die Volkskrankheit Parodontitis zu erreichen", sagt dazu Dr. Wolfgang Eßer, Vorsitzender des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV).
IQWiG meldet: "Vorteil bei weiteren Therapieansätzen" Mehr Studienergebnisse verwertbar: Auswertung der Daten zum Attachmentlevel nun möglich: Relevante Unterschiede bei sechs Behandlungsarten: GMT: Hinweis statt Anhaltspunkt für Nutzen: Chirurgische Maßn
IQWiG meldet: "Vorteil bei weiteren Therapieansätzen"
Mehr Studienergebnisse verwertbar:
Auswertung der Daten zum Attachmentlevel nun möglich:
Relevante Unterschiede bei sechs Behandlungsarten:
GMT: Hinweis statt Anhaltspunkt für Nutzen:
Chirurgische Maßnahmen ohne Vorteil:
Weiterhin kaum Daten zu Zahnverlust oder Nebenwirkungen:
Quelle: IQWiG
Erfreulich sei vor allem, dass das IQWiG die seitens der Wissenschaft geäußerten berechtigten Kritikpunkte am Vorbericht aufgegriffen und in weiten Teilen im Abschlussbericht umgesetzt hat. "Das ist eine gute Nachricht für die nachhaltige Verbesserung der Versorgung von Millionen von Patientinnen und Patienten", stellt Eßer fest. "Als stimmberechtigte Trägerorganisation wird die KZBV die Beratungen im Gemeinsamen Bundesausschuss weiter aktiv mitgestalten. Mitentscheidende Aspekte der Erfahrung von Zahnärzten und der Erwartungen von Patienten werden dabei den nötigen Stellenwert bekommen."
Hintergrund: Das neue PAR-Versorgungskonzept
Hintergrund: Das neue PAR-Versorgungskonzept
Das Konzept, das unter Beteiligung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie (DG PARO) entwickelt wurde, kann auf der
www.kzbv.de/par-versorgungskonzept.1191.de.html _self
abgerufen werden.