Neue Befugnisse für zahnärztliches Personal
Die britische Regierung kündigt Pläne an, Dentalhygienikerinnen und -hygienikern sowie Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern mehr Befugnisse zur Abgabe und Verabreichung von Arzneimitteln einzuräumen. Der Schritt soll dazu beitragen, den Zugang zur Primärversorgung zu verbessern, unter anderem durch den Dental Recovery Plan.
Zahnärztliche Therapeuten und Hygieniker durften zwar bisher Medikamente, Lokalanästhetika und hochwirksame Fluoride verabreichen, aber sie benötigen dafür ein Rezept einer Zahnärztin oder eines Zahnarztes. Das bedeutet, dass sie ihre sowie die Arbeit des Zahnarztes unterbrechen müssen, um das Rezept unterschreiben zu lassen. Die vorgeschlagenen Ausnahmeregelungen werden es Dentalhygienikerinnen ermöglichen, bestimmte Arzneimittel, Lokalanästhetika und Fluoride eigenverantwortlich auszugeben oder zu verabreichen, wodurch das Verfahren für Patienten und Praxen effizienter wird.
Bei einer Umfrage stimmten 97 Prozent für die Maßnahme
Der Schritt folgt auf zwei von der Regierung durchgeführte öffentliche Konsultationen, bei denen eine breite Unterstützung für die Erteilung neuer Befugnisse an die genannten Berufsgruppen festgestellt wurde, um Bürokratie abzubauen und eine effizientere Patientenversorgung zu unterstützen. Die öffentlichen Konsultationen liefen bis 2023. Dabei stimmten 97 Prozent der Befragten dafür, dass Dentalhygieniker und -therapeuten neue Befugnisse erhalten. Zu den Befragten gehörten Bürgerinnen und Bürger, Einrichtungen des NHS und der Gesundheitsdienste sowie private und gemeinnützige Organisationen.
Die Ankündigung der Erweiterung von Befugnissen für Dentalhygienikerinnen und Apothekerinnen reiht sich ein in die jüngste Reihe von Maßnahmen, die die Regierung zum Abbau von Wartelisten und zur Verbesserung des Zugangs zur Primärversorgung ergriffen hat. Dazu gehören die Veröffentlichung des sogenannten „Plans zur Wiederherstellung der zahnärztlichen Versorgung“, durch den in diesem Jahr 2,5 Millionen weitere Termine frei werden sollen, und die Ausweitung des Programms „Pharmacy First“, das es Apothekern ermöglicht, sieben häufige Erkrankungen zu behandeln, wodurch bis zu 10 Millionen Hausarzttermine pro Jahr frei werden sollen.