Zum Tag der Deutschen Einheit

Ost versus West: Wo am meisten Gehalt übrig bleibt

ck/pm
Gesellschaft
Donnerstag feiern wir zum 29. Mal den Tag der Deutschen Einheit. Nach so langer Zeit sollten die Lebensverhältnisse in Ost und West einheitlich sein, sollte man meinen. Sind sie aber nicht, wie ein Vergleich von StepStone zeigt.

Fachkräfte verdienen im Osten nämlich immer noch viel weniger als im Westen: Während das Bruttodurchschnittsgehalt für sie im Westen aktuell 60.900 Euro beträgt, verdienen sie im Osten 48.900 Euro – rund 20 Prozent weniger.

Im Osten verdienen Fachkräfte rund 20 Prozent weniger

Zwischen Hessen, dem Bundesland mit dem bundesweit höchsten Durchschnittsgehalt (65.800 Euro), und Sachsen-Anhalt (43.800 Euro) liegen sogar 22.000 Euro Unterschied, teilt die Online-Jobplattform StepStone in ihrer neuen Gehaltsanalyse für Fach- und Führungskräfte mit.

„Das Gehaltsgefälle zwischen Ost- und Westdeutschland lässt sich vor allem mit der Nachfrage nach Fachkräften erklären. In Bundesländern wie Hessen oder Baden-Württemberg wurden 2019 rund viermal so viele Fachkräfte gesucht wie beispielsweise in Sachsen-Anhalt“, resümiert Dr. Anastasia Hermann, Head of Research bei StepStone.

Die Miete - im Osten nicht unbedingt billiger als im Westen

Zwar müssen Fachkräfte in Ostdeutschland meist auch weniger für die Miete zahlen. Doch sind die Unterschiede zwischen Ost und West nicht gravierend: Der Gehaltsanteil für die Miete beträgt in den zehn größten Städten Ostdeutschlands durchschnittlich 19,2 Prozent - und liegt damit mit den größten Städten Westen mit 18,9 Prozent nahezu gleichauf.

Die Abstände zwischen den einzelnen Städten sind jedoch sowohl im Osten als auch im Westen teilweise groß: Während zum Beispiel in München 29,5 Prozent des Gehalts ins Wohnen fließen, sind es in Hannover gerade einmal 15,4 Prozent und in Düsseldorf nur 16,3 Prozent.

Berlin ist im Osten Spitzenreiter, aber auch Potsdam, Rostock und Jena sind teuer

Im Osten ist Berlin Spitzenreiter: Hier müssen 23,4 Prozent des Gehalts für Miete einkalkuliert werden – allerdings ist Deutschlands Hauptstadt aufgrund ihrer Geschichte eine Ausnahme unter den ostdeutschen Städten. Aber auch in Potsdam (23 Prozent) und Rostock (22,7 Prozent) geht ein verhältnismäßig viel Geld für die Miete drauf. In Chemnitz und Magdeburg dagegen müssen Fachkräfte mit 13,7 beziehungsweise 13,8 Prozent des Gehalts deutlich weniger fürs Wohnen aufbringen.

Hotspots für Fachkräfte

Platz 1: Landkreis München (BY)

Platz 2: Landkreis Böblingen (BW)

Platz 3: Landkreis Heidenheim (BW)

Platz 4: Hochtaunuskreis (HE)

Platz 5: Lörrach (BW)

Platz 6: Odenwaldkreis (HE)

Platz 7: Aschaffenburg (BY)

Platz 8: Altötting (BY)

Platz 9: Ostalbkreis (BW)

Platz 10: Main-Taunus-Kreis (HE)

Basis für die Berechnung der Durchschnittsgehälter ist der StepStone-Gehaltsplaner, der auf mehr als 138.000 Datensätzen basiert. Die Gehälter entsprechen dem Durchschnitt der genannten Stadt- und Landkreise von Oktober 2017 bis März 2019. In Zusammenarbeit mit dem Immobilienportal immowelt.de wurden auch die durchschnittlichen Mieten in 384 Stadt- und Landkreisen Deutschlands ermittelt.

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