Unabhängige Patientenberatung

Patientenbeauftragte besucht die UPD

pr/pm
Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Schmidtke (CDU), besuchte die Beratungsstelle der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD): Nach der jüngsten Kritik an der UPD will sie sich jetzt ein eigenes Bild von der Beratungsarbeit machen.

Mehr Transparenz zwischen Leistungserbringern und Patienten

Schmidtke, die auch den Vorsitz im Wissenschaftlichen Beirat der UPD hat, setzt sich dafür ein, dass zwischen Leistungserbringern und Patienten Transparenz besteht, damit eine Behandlung auf Augenhöhe möglich ist: „Die UPD, die mit ihrem Informations- und Beratungsangebot persönlich und schriftlich für die Menschen da ist, kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten,“ zeigt sich die Patientenbeauftragte überzeugt.

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Im vergangen Herbst war die UPD in der Fachöffentlichkeit und den Medien heftig in die Kritik geraten: Nach Recherchen von ARD und Süddeutscher Zeitung ergaben sich Defizite bei der Beratung und bei der Transparenz. Die Recherchen stützten sich auf einen Brandbrief des Wissenschaftlichen Beirats der UPD an den damaligen Patientenbeauftragen der Bundesregierung Ralf Brauksiepe.

Eigentümer Careforce: Zu nah an der  Pharmaindustrie?

Die Art, wie Informationen zu Diagnose und Therapie auf Seiten der UPD dargestellt wurden, wies große Qualitätsprobleme auf. Als Beispiele führten die Experten aus dem Beirat etwa den dargestellten Schaden und Nutzen von Mammografie-Screenings oder irreführende Informationen bei den Themen Krebsvorsorge beim Mann oder der Injektion von Hyaluronsäure bei Kniearthrose auf. Die UPD hatte rasch reagiert und die kritisierten Text von ihrer Webseite entfernt.

Neben der Beratungsqualität der UPD stand der im Sommer erfolgte Eigentümerwechsel der UPD im Fokus. Die UPD gGmH, deren Mutterfirma Sanvartis und die Sanvartis-Group waren an die Careforce Sanvartis Holding verkauft worden. Careforce wird eine Nähe zur Pharmaindustrie nachgesagt. Seitens des Bundesgesundheitsministeriums wie auch des GKV-Spitzenverbandes wurde damals betont, dass dies nicht zu Veränderungen bei der Unabhängigkeit der Beratungen führen würde.

Kommt jetzt mehr Qualität in die Beratung?

Kritik kam aber etwa von der SPD: „Die Art und Weise, wie der Deal gelaufen ist und von der UPD eben nicht kommuniziert wurde, schwächt das Vertrauen in deren Unabhängigkeit“, zitierte die Süddeutsche Zeitung Ende September 2018 die SPD-Patientenbeauftragte Martina Stamm-Fiebich.

Presseberichten zufolge stand auch die mangelnde Transparenz über die Verwendung von Fördermitteln über neun Millionen in der Kritik. Nach Ansicht der Opposition war unklar, wofür die Mittel im Einzelnen ausgegeben wurden. Es sei von einer unverhältnismäßigen Erhöhung bei Softwarelizenzen die Rede, hieß es dort.

Die Diskussion um die UPD geht weiter. Mehrmals gab es Anfragen von Grünen und Linken im Bundestag. Ärztevertreter forderten, die Vorwürfe aufzuklären und gegebenenfalls einen kompletten Neuanfang der gesetzlich in Auftrag gegeben unabhängigen Patientenvertretung einzuleiten. Im November hatte die UPD eine Qualitätsoffensive angekündigt, sie wolle mehr Mitarbeiter einstellen, um ihre Beratungsqualität zu verbessern.

UPD-Geschäftsführer Krumwiede: Den Besuch werten wir als Ansporn für unser bürgernahes und qualifiziertes Beratungsangebot!

UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede begrüßte jetzt den direkten Austausch mit der Patientenbeauftragen Schmidtke. Anlässlich ihres Besuchs unterstrich er: „ Besonderen Nutzen für das Gesundheitssystem kann unsere Arbeit dann entfalten, wenn die in der Beratungsdokumentation systematisch aufbereiteten Impulse aus der Beratung von allen Akteuren im Gesundheitswesen aufmerksam registriert, kompetent bewertet und im besten Fall Nutzen stiftend aufgegriffen werden. Das durch den Besuch unserer Beratungszentrale zum Ausdruck gebrachte Interesse der Patientenbeauftragten an unserer Arbeit und den drängenden Problemen aus Patientensicht werten wir als Ansporn für unser bürgernahes und qualifiziertes Beratungsangebot.“

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