Umstrukturierung der Bundeswehr

Sanitätsdienst ist künftig kein eigenständiger Bereich mehr

pr
Politik
Mit den Reformplänen von Boris Pistorius zur Bundeswehr soll der Sanitätsdienst neu organisiert werden. Künftig wird er als militärischer Organisationsbereich aufgelöst und mit anderen Bereichen zusammengelegt.

Gestern hat Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) seine Reformpläne für die Bundeswehr vorgestellt. Ziel sei es, die Bundeswehr für den Verteidigungs- und Kriegsfall gut aufzustellen, betonte der Minister in Berlin. Die bestehenden Strukturen sollen angesichts der Erfordernisse der Zeitenwende hinterfragt werden, heißt es aus dem Ministerium dazu. Die Pläne betreffen auch die Neuausrichtung des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr (ZSanDstBw). Er wird künftig kein eigener militärischer Organisationsbereich der Bundeswehr mehr sein. Er wird in einem neuen Unterstützungsbereich aufgehen, zu dem auch der Bereich Logistik und ABC-Abwehr gehören werden, wie Medien berichten.

Auch das Feldjägerwesen, die zivil-militärische Zusammenarbeit (CIMIC) und weitere zentrale militärische Dienststellen wie das Planungsamt der Bundeswehr sollen dem neuen Unterstützungsbereich angehören, präzisiert das Deutsche Ärzteblatt in seinem Bericht (4.4.2024) dazu. Für die Gesundheitsversorgung der Bundeswehr werde es einen Gesamtverantwortlichen geben. Dadurch solle nicht nur das hohe fachliche Niveau der sanitätsdienstlichen Versorgung weiterhin gewährleistet werden, sondern auch die wichtige enge Verzahnung mit dem zivilen Gesundheitssystem.

Die Neuaufstellung solle der besonderen Herausforderung Rechnung tragen, knappe Schlüsselfähigkeiten und Ressourcen effektiv zu verteilen, berichtet das Blatt dazu weiter. Die so gebündelten Fähigkeiten sollten damit flexibel in allen Einsatzoptionen aller Teilstreitkräfte eingesetzt werden können und nach den Maßgaben des Operativen Führungskommandos bereitgestellt werden.

Zuvor hatten sich Ärzte- und Zahnärzteverbände gegen die im Vorfeld bekannt gewordenen Pläne des Verteidigungsministeriums gestellt, den Sanitätsdienst als eigene Einheit aufzulösen (die zm berichteten). Sie warnten vor einem Verlust von Fachlichkeit und Effizienz. Auch der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte sich zuletzt noch einmal mit einem Schreiben an die Arbeitsgruppen Gesundheit und Verteidigung der CDU-/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag gewandt, um sich weiterhin für den Erhalt eines eigenständigen Sanitätsdienstes einzusetzen.

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