Medizin

Schnarchen: Leichtere Fälle therapiert der Zahnarzt

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Wer schnarcht, riskiert nicht nur Beziehungskrisen, sondern auch schwerwiegende Erkrankungen. Aber Schnarchen ist therapierbar. In leichteren Fällen auch durch den Zahnarzt. Er muss speziell dafür ausgebildet sein.

Ursache für das nächtliche Schnarchen ist in den meisten Fällen eine Engstellung der oberen Atemwege. Diese erfolgt durch Erschlaffen der Muskulatur, die das Zäpfchen im Rachen bewegt. So kommt es zur Verlegung der Luftzufuhr. Folgen sind nicht nur eine eingeschränkte Atmung, sondern es kann zu Atemaussetzern kommen, die zu mehreren Sekunden andauern können.

Alkohol, Übergewicht, Bewegungsmangel

Je häufiger sie auftreten, desto schwerwiegender ist die sogenannte Schnarchapnoe. Die zu geringe Luftzufuhr regelt daraufhin den Sauerstoffgehalt im Blut herunter, Gewebe und Organe werden unterversorgt, die Apnoe hat organische Folgen.  Ganz abgesehen von Unfallfolgen aufgrund eines Sekundenschlafs, der Ursache von chronischer Übermüdung ist.

Begünstigt wird das Schnarchen durch Alkoholkonsum, schweres abendliches Essen und Übergewicht sowie die Einnahme von Medikamenten, wie zum Beispiel Antidepressiva oder Muskelrelaxantia.

Wenn beim Schlafen die Muskeln im Mundraum entspannt sind und der Unterkiefer nach hinten sackt kommt es, wenn die Luft das "schlappe" Zäpfchen zum Flattern bringt,  zu dem typischen Schnarchgeräusch.

Protrusionsschiene hält Unterkiefer vorne

Um dem entgegenzuwirken, bietet sich eine Unterkieferprotrusionsschiene - eine sogenannte Schnarcherschiene - an. Die Schiene sieht ähnlich aus wie eine kieferorthopädische Regulationsschiene. Sie verlagert Unterkiefer und Zunge nach vorne und verringert damit die Einengung des Rachenraums.

Schnarchen wird in der Regel  je nach Schweregrad unterschiedlich therapiert. Von der Operation über eine nächtlich zu tragene Atemmaske (CPAP) bis zur zahnärztlichen Behandlung gibt es diverse Varianten.

Zahnarzt muss speziell ausgebildet sein

Die zahnmedizinische Schnarchtherapie steht der allerdings am Ende der Behandlungskette. "Zumeist werden betroffene Patienten durch einen Pneumologen oder Facharzt für HNO an den Hauszahnarzt überwiesen.

Das heißt, dass bereits im Vorfeld mögliche Behandlungswege - je nach Schweregrad der Schlafatemstörung - mit dem Betroffenen besprochen wurden und es einen interdisziplinären Austausch gibt", so Dr. Schmiedeknecht, Zahnarzt in Teltow.  

Zum umfangreichen diagnostischen Verfahren gehört dabei auch eine Befunderhebung im Schlaflabor. Damit genau untersucht werden kann, welche organischen Parameter eine Folge der Atemaussetzer sind und vor allem, wie häufig sie auftreten.

Patienten die eine Unterkieferprotrusionsschiene haben, sollten zur Kontrolle regelmäßig ihren Zahnarzt aufsuchen.

Schmiedeknecht: "Das Tragen der Schiene kann zu eventuellen Zahnstellungsänderungen führen, die beobachtet werden müssen. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, den Patienten von vornherein über mögliche Risiken aufzuklären."

Weitere Informationenzur Deutschen Gesellschaft schlaftherapeutisch tätiger Zahnmediziner e.V. gibt es unterwww.dgsz.de.

www.schlafapnoezahnmedizin.de

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