Senken Antidepressiva das Parodontitisrisiko?
Wer Antidepressiva einnimmt, hat offenbar ein geringeres Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Das geht aus einer neuen Studie hervor, die im Journal of Periodontology (JOP) veröffentlicht wurde. Die Ergebnisse geben Hinweise auf eine potenziell schützende Wirkung von Antidepressiva gegenüber Parodontitis, insbesondere bei fortgeschrittenen Verlaufsformen.
Die Forschenden verwendeten Daten aus der National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES), die zwischen 2009 und 2014 erhoben wurden. Insgesamt wurden Datensätze von 9.839 erwachsenen Teilnehmenden aus den gesamten Vereinigten Staaten analysiert.
Erfasst wurden unter anderem der parodontale Status sowie die selbst angegebene Einnahme von Antidepressiva. Außerdem wurden relevante Kovariablen wie Alter, Tabakkonsum und andere gesundheitliche Faktoren in den Auswertungen berücksichtigt.
Das Risiko war besonders gering für schwere Parodontitis
Die Auswertung zeigte, dass Menschen, die Antidepressiva einnahmen, insgesamt seltener an Parodontitis litten – insbesondere seltener an schweren parodontalen Erkrankungen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Antidepressiva eine potenziell protektive Rolle gegenüber Parodontitis spielen könnten, insbesondere bei fortgeschrittenen Erkrankungsformen.
„Wir wissen seit Langem, dass Depressionen und Zahnfleischerkrankungen sich gegenseitig beeinflussen können”, sagte Dr. Ana Becil Giglio, Präsidentin der American Academy of Periodontology (AAP). „Diese Studie fügt eine interessante neue Dimension hinzu und legt nahe, dass die Einnahme von Antidepressiva zum Schutz vor schweren Formen von Parodontitis beitragen kann.”
Martínez M, Fraguas D, Figuero E, D Aiuto F. Reduced prevalence of periodontitis in antidepressant users: Findings from a large-scale US sample. J Periodontol. 2025 Oct 29. doi: 10.1002/jper.70014. Epub ahead of print. PMID: 41159895.




