Medizin

SSPE-Risiko höher als gedacht

Lajos Schöne
Nachrichten
Kleinkinder sind nach der Maserninfektion noch Jahre später gefährdet, an einer lebensbedrohlichen Gehirnentzündung zu erkranken. Neue Erkenntnisse zeigen, dass dieses Risiko größer ist als bisher angenommen.

Die sogenannte subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) setzt schleichend, oft erst Jahre nach der Masernerkrankung ein und führt zur Zerstörung des Gehirns und schließlich zum Tod.

Nach neueren Erkenntnissen tritt diese schreckliche Komplikation viel häufiger auf als früher angenommen. Allein zwischen 2003 und 2009 sind hierzulande 39 Kinder und Jugendliche vor ihrem 16. Geburtstag an SSPE erkrankt, berichten Katharina Schönberger vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und ihre Kollegen von der Universität Würzburg.

Galt früher die Annahme, dass diese spezielle Spätkomplikation der Masern in einem von 100.000 Fällen auftritt, errechnet sich ein SSPE-Risiko für Kinder, die sich mit akuten Masern in einem Alter unter fünf Jahren angesteckt haben, auf einen Wert von 1 zu 3.300. Ihre Studie haben die Forscher in der FachzeitschriftPLOS Oneveröffentlicht.

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