Studie zeigt Probleme bei der Kontaktverfolgung im ÖPNV
Die Messungen zeigen, "dass in der Straßenbahn nur eine geringe Korrelation zwischen der empfangenen Signalstärke und dem Abstand zwischen den Mobilteilen besteht" – so lautet das vernichtende Urteil der Studienautoren Douglas J. Leith und Stephen Farrell, die zuletzt viel zu den europäischen Corona-Warn-Apps forschten.
Sie vermuten "Reflexionen von Metallwänden, -boden und -decke innerhalb der Straßenbahn" als Ursache dafür, dass es im Test ähnliche Signalstärken zwischen Mobilteilen mit einem Abstand von weniger als 2 Metern oder mehr als 5 Metern gab. Metall sei als starker Reflektor von Radiosignalen bekannt, zudem seien vergleichbare Beobachtungen schon in Pendelbussen gemacht worden.
Sowohl bei Anwendung der deutschen wie schweizerischen Regeln für ihre jeweiligen Corona-Warn-Apps ist laut Studie kein Abstandsalarm erfolgt. Bei Anwendung der italienischen Erkennungsregeln habe es hingegen 50 Prozent richtig erkannte Fälle, aber auch 50 Prozent falsch erkannte Kontakte gegeben. Das Fazit der Forscher: Eine zufällige Auswahl aus den Passagieren hätte eine ähnliche Trefferrate ergeben, ganz ohne Erfassung der Bluetoothdaten und daraus folgenden Entfernungsberechnung.
Aussage gilt nur für Android-Geräte
Aussage gilt nur für Android-Geräte
D.J.Leith, S.Farrell; "Measurement-Based Evaluation Of Google/Apple Exposure Notification API For Proximity Detection In A Light-Rail Tram", <link url="https://www.scss.tcd.ie/Doug.Leith/pubs/luas.pdf" import_url="https://www.scss.tcd.ie/Doug.Leith/pubs/luas.pdf _blank external-link-new-window" follow="follow" seo-title="" target="new-window">SCSS Tech Report 26th June 2020