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ThemenCheck Medizin: Bürger haben gewählt

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Seit Sommer 2016 kann jeder Bürger auf der Website www.themencheck-medizin.iqwig.de (zahn-)medizinische Fragen stellen - zu fünf eingereichten Themen werden jetzt wissenschaftliche Bewertungen erstellt.

Die ersten Themen für die sogenannten HTA-Berichte (HTA = Health Technology Assessment) stehen fest. Dies hat das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) jetzt bekannt gegeben. Insgesamt 31 Fragestellungen haben Bürger im Jahr 2016 über die Website ThemenCheck Medizin eingereicht, um diese wissenschaftlich bewerten zu lassen - das IQWiG hat fünf davon ausgesucht, um HTA-Berichte zu erstellen.

Folgende Themen wurden ausgesucht:

  • Lippen-Kiefer-Gaumenspalte: Führt die Anwendung der Nasoalveolar-Molding-Methode vor einer Operation zu besseren Ergebnissen?

  • Idiopathische Skoliose: Kann eine Videorasterstereografie eine radiologische Untersuchung in der Nachsorge ersetzen?

  • Krebs: Kann eine begleitende Musiktherapie zu besseren Behandlungsergebnissen beitragen?

  • Suizidale Krisen bei unipolaren Depressionen: Welchen Einfluss haben unterschiedliche nicht medikamentöse Maßnahmen auf deren Bewältigung?

  • Angststörungen: Führt der ergänzende Einsatz der Eye-Movement-Desensitization-and-Reprocessing-Methode (Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung) bei psychotherapeutischen Behandlungs- und Anwendungsformen zu besseren Ergebnissen?

Von der Frage zum HTA-Bericht - das Problem mit der Evidenz

Im nächsten Schritt werden Teams von externen Wissenschaftlern gesucht, die die Basisberichte zu den ausgewählten Themen gemäß den "Prinzipien der evidenzbasierten Medizin" erstellen, schreibt das IQWiG. Genau hier liegt aus Sicht der Zahnmedizin die Krux (siehe auch: zm-online "Evidenz um jeden Preis?" ) Denn im Rahmen der HTA-Berichte wird die gesamte verfügbare externe Evidenz zur jeweiligen Fragestellung analysiert, kritisch beurteilt und bewertet.

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Die methodischen Standards, die das IQWiG anlegt, erfordern randomisierte kontrollierte Doppelblindstudien, also experimentelle klinische Studien, bei der Patienten nach dem Zufallsprinzip einer Therapiegruppe beziehungsweise einer Kontrollgruppe zugeordnet werden, wie es im Bereich der Medikamentenwirkstoffforschung üblich ist. In der Zahnmedizin ist dieses Vorgehen aber schwierig, weil es sich nicht verblinden lässt, ob beispielsweise Amalgam oder Komposit einsetzt wird - der Behandler sieht immer, welche Füllstoffe er verwendet. "Die Zahnmedizin steckt hier in der Evidenzfalle", äußerte sich der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V., Prof. Dr. Michael Walter zur Debatte. Die ersten HTA-Berichte werden ab 2018 auf der WebsiteThemenCheck Medizinveröffentlicht.

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