Umfrage: Zigaretten-Schockfotos sind wirkungslos
81 Prozent der Deutschen halten Schockmotive auf Zigarettenpackungen für nicht geeignet, um die Tabaksucht von Rauchern wirksam zu bekämpfen. Das ergab eine aktuelle Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit. Knapp 60 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass Fotos von Krebsgeschwüren, Raucherlungen oder verfaulten Zähnen nicht geeignet sind, auch Nichtraucher vom Griff zur Zigarette abzuhalten.
Unter den Rauchern gaben 66 Prozent an, dass die Bilder keine geeignete Präventionsmaßnahme darstellen. Eine deutliche Mehrheit (69 Prozent) hält es der Umfrage zufolge für grundsätzlich in Ordnung, dass die Schockbilder in dieser Deutlichkeit gezeigt werden - unabhängig von der abschreckenden Wirkung der Fotos.
Aufklärung ist wirksamer als Schockbilder
Information und Aufklärung sind laut Umfrage effektive Maßnahmen, um Menschen vom Rauchen abzuhalten, ergab die Umfrage. Neun von zehn Befragten sprachen sich für verstärkte Aufklärungsarbeit an Schulen zur Prävention gegen das Rauchen aus. 83 Prozent befürworteten einen konsequenten Schutz vor Passivrauchen, so zum Beispiel durch ein Rauchverbot in Autos, in denen Kinder mitfahren. Für ein totales Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden votierten 77 Prozent, für ein Verbot von Tabakwerbung 62 Prozent und für eine höhere Besteuerung von Tabakprodukten 60 Prozent.
Bei der Umfrage handelt es sich um eine repräsentative Bevölkerungsbefragung durch Forsa im Auftrag der DAK-Gesundheit. Befragt wurden 1.015 Personen über 18 Jahre vom 16. bis 21. Juni 2016. Seit Inkrafttreten der neuen EU-Tabakrichtlinie Mitte Mai müssen auf Zigarettenpackungen große Warnhinweise mit abschreckenden Fotos gedruckt werden, die auf die Gefahren durch Rauchen aufmerksam machen sollen.