UPD-Patientenmonitor 2020

Unabhängige Patientenberatung gefragt wie nie zuvor

pr/pm
Gesellschaft
Nie zuvor haben sich so viele Menschen an die Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD) gewandt wie im Corona-Jahr 2020. Vor allem beim Thema Impfung wurden die Anfragen emotional.

Die UPD ist gerade in der Coronavirus-Pandemie für Ratsuchende eine wichtige Anlaufstelle, betonte die Patientenbeauftrage der Bundesregierung, Prof. Dr. Claudia Schmidtke, anlässlich der Veröffentlichung neuen „Monitors Patientenberatung 2020“. 

Über 50.000 Anfragen rund um die Pandemie

. Die Anfragen haben sich entsprechend der Pandemie-Lage über das Jahr verändert: Zu Corona-Symptomen bestand insbesondere während der ersten Welle ein hoher Beratungsbedarf, der sich im Laufe der Pandemie dann auf einen niedrigeren Anteil einpendelte.

Beim Thema Impfen wurde es emotional

Die Anfragen zum Thema Impfen stiegen im Dezember laut Monitor angesichts des nahenden Beginns der Impfungen steil an. Anfragen waren zunächst geprägt von einer Angst zur möglichen Impfpflicht und von Bedenken, ob der schnelle Zulassungsprozess ausreichende Sicherheit gewährt.Viele Fragen betrafen außerdem die Priorisierung bei der Impfung und den Zugang dazu, häufig als Beschwerde vorgebracht. Dabei ging es zum Beispiel um Probleme bei der Terminvereinbarung, insbesondere um die nicht altersgerechte Gestaltung der Internetbuchung und die eingeschränkte Erreichbarkeit der Telefon-Hotlines. Auffallend war die Emotionalität bei vielen Anfragen rund um die Corona-Impfungen, heißt es im Monitor.

Besserungbei den Krankenkassen nicht wirklich in Sicht

Der UPD-Monitor zeigt aber auch Verbesserungspotenziale auf. Das betrifft vor allem die Leistungsgewährung der Krankenkassen. Der Umgang von Krankenkassen mit Leistungsanträgen habe auch in diesem Jahr wieder vielfach Anlass für Beratungen geboten, so der Monitor. Wirkliche Besserung sei nicht in Sicht. Aber zumindest gebe es mehr Kassen, die sich um Transparenz und Patientenorientierung bemühen wollen.

Als praktische Beispiele für wenig patientenorientierten Verhaltensweisen nannte UPD-Geschäftsführer Thorben Krumwiede zwei Themen: am Telefon erlassene Verwaltungsakte und die vielfach unterbliebene Unterstützung der Krankenkassen bei der Suche nach Haushaltshilfen.

Folgenschwere Entscheidungen werden am Telefon mitgeteilt

Zahnmedizin stand nicht im Fokus

Das Thema Zahnmedizin stand im neuen UPD-Monitor nicht im Fokus. 2020 hat die UPD 4.688-mal zu Themen rund um die zahnmedizinische Versorgung beraten, nur geringfügig weniger als im vergangenen Jahr (2019: 4.763). Viele Beratungsthemen stellten sich im Vergleich zu den Vorjahren unverändert dar. Fragen mit rechtlichem Schwerpunkt (3.234 Beratungen) waren etwa doppelt so häufig wie Fragen mit medizinischem Schwerpunkt (1.454 Beratungen).

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